Noch kurz eine Zusammenfassung über Zypern:
Zypern ist ein sehr schönes Land. Überall ist es sauber, die Menschen sind freundlich, es gibt viele Katzen und es gibt viel zu sehen. Mit einer Woche kommt man aber gut herum und sieht das Meiste. Länger lohnt es sich nicht dort zu sein, außer man will im Trodos Gebirge wandern oder z.B. Tauchen gehen, so wie ich das plane. Die einzige große Stadt, die wir nicht besucht haben, war Limassol. Dort schien es aber auch nicht sooo spannend zu sein. Hier aber 10 Fakten über Zypern:
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Am sechsten Tag erfüllte sich endlich mein langersehnter Wunsch! Ich konnte tauchen gehen!!! Mein Bruder wollte auch mal das Tauchen probieren, sodass ich ihm das Discover Scuba Tauchen organisiert habe. Um 10 Uhr morgens sind wir in Paphos angekommen, mussten einige Dokumente ausfüllen und meinem Bruder wurde ein Video gezeigt. Kurz wurden die wichtigsten Details wiederholt und dann sind wir schon ins Wasser gegangen. Die Übungen im Wasser waren genau die Gleichen, die ich auch ein Jahr zuvor machen musste. Der einzige Unterschied ist, dass man beim Programm meines Bruders die Übungen nicht vollständig können muss, die werden einem nur gezeigt. Ein anderer Junge hat das gleiche Programm wie mein Bruder gemacht und es war so amüsant denen zuzugucken. Ein bisschen hatte ich auch Mitleid, weil ich weiß, wieviel Meerwasser sie geschluckt haben. Beim ersten Mal sind diese Übungen nämlich sehr schwierig und man versteht nichts. Irgendwie haben sie aber die Übungen gemacht und dann sind wir schon unter Wasser gegangen. Damit hatten wir ein bisschen Probleme, weil wir alle zu leicht waren. Mir wurden am Anfang schon 8 Kilogramm hinzugefügt, aber das reichte nicht. Die starken Wellen machten die Situation nicht besser, sodass ich nach dem Runtergehen bald wieder zur Oberfläche stieg. Dann haben die Ausbilder mir Steine vom Meeresboden in meine Taschen getan. So konnten wir dann endlich nach unten Tauchen und blieben auch dort. Der Ort (Roman Wall), wo wir waren, war für mich nicht sehr interessant, ich habe coolere Sachen gesehen. Für’s erste Tauchen ist es aber quasi perfekt, weil es dort keine Steine gibt, die im Weg wären, und man kann dort auch nichts aus Versehen kaputt machen. Außerdem ist der Meeresgrund weich. Glücklich war ich aber darüber, dass ich das erste Mal unter Wasser fotografieren konnte. Es stellt sich heraus, dass das gar nicht so einfach ist! Ich habe oft ein Video gemacht, obwohl ich eigentlich ein Bild machen wollte… Stolz war ich auch, weil dieses Mal ich diejenige war, die den Anderen Fische gezeigt hat. Normalerweise zeigen mir die Anderen immer Fische, ich bemerke die irgendwie nie… Dieses Mal war es auch eines der wenigen Tauchgänge, wo ich mich 100% sicher gefühlt habe und ich keine Angst hatte. Wir waren nur 5m tief, dort war es sehr hell und alle waren ruhig. Witzig waren nur die Wellen unter Wasser, die einen trotzdem hin und her bewegt haben. Auf jeden Fall muss ich irgendwann noch mal nach Zypern kommen, da dort ein megacooles Wrack ist, was ich auf jeden Fall angucken will. Es ist eines der Top 10 Wracks in der Welt! Außerdem gibt es dort auch sehr viele Höhlen, die interessant sind. Also muss ich auf jeden Fall mindestens für eine Woche dort hingehen, um alle schönen Tauchstellen anzugucken! Den sechsten Tag haben wir mit einem Besuch bei Aphrodites Geburtsort beendet, wo es erstaunlich viele Touristen gab. Sonst ist es aber nichts Besonderes: Steine und Meer. Am fünften Tag hätten wir eigentlich nach Paphos Tauchen gehen sollen, aber am Morgen habe ich eine Email bekommen, dass es besser ist, das Tauchen um einen Tag zu verschieben, weil es draußen zu stürmisch ist. Dann haben wir einfach die nächste Sache auf unserer Liste genommen: die Avakas Schlucht. Da es den ganzen Tag geregnet hatte, war der Wanderweg dementsprechend schwierig passierbar, sodass meine Eltern lieber beim Auto gewartet haben. Wir haben abgemacht, dass wir in zwei Stunden wieder beim Auto sind. Am Ende brauchten mein Bruder und ich aber 3-4 Stunden. Es tut mir so Leid, dass unsere Eltern so lange warten mussten. Dafür hatten mein Bruder und ich aber eine sehr coole Wanderung! Da es so viel geregnet hatte, entstand auf dem Weg ein Fluss, sodass wir zwischendurch den Fluss mithilfe von Steinen im Fluss überqueren mussten. Irgendwann haben wir aber nicht mehr den richtigen Weg gesehen bzw nur so ein Weg, der nicht wirklich wie ein Weg aussah, aber ein bisschen schon. Der ging aber den Berg hoch und irgendwann musste man so viel klettern, dass wir uns dachten, dass das doch nicht der richtige Weg ist. Beim Runterklettern habe ich ausversehen einen Stein zum Rollen gebracht, doch zum Glück ist der Stein meinem Bruder nicht auf dem Kopf gefallen, sondern hat nur ein bisschen seinen Rücken berührt. Das war aber wieder so ein Moment, wo ich mir denke, was mache ich, warum kann ich nicht einfach normal sein und nicht so oft in Gefahr geraten? Solche Situation passieren aber überraschend viel mit meinem Bruder (siehe unsere Mallorca Reise). Dann sind wir weiter barfuß durch den Fluss gegangen, da wir nicht den richtigen Weg gefunden haben. Am Ende sind wir aber trotzdem glücklich am Ende der Wanderroute angekommen. Von dort mussten wir nur noch 4 Kilometer zum Auto gehen. Während wir auf der Wanderroute waren, hat es nicht so stark geregnet, aber auf dem Weg zum Auto hat es natürlich sehr stark angefangen zu regnen, sodass wir beim Auto komplett durchnässt waren. Damit war also der Tag beendet, woanders hin konnten wir ja nicht mehr gehen. Normalerweise ist meine Lederjacke recht wasserresistent, aber auch dort kam das Wasser irgendwann durch. Zum Glück war es im Auto warm! Angeblich war das der kälteste Tag des Jahres in Zypern. Obwohl wir eigentlich nichts weiter geplant hatten, sind wir trotzdem noch Einkaufen gegangen. Jedoch hatte ich zuvor meine nassen Klamotte ausgezogen. Wieder muss man erfinderisch sein: ich meinen Schal als Rock umgebunden und mein Vater hat seine Jacke gegeben. Zum Glück kennt mich keiner in Zypern…. Am dritten Tag haben wir uns gedacht, wenn wir schon direkt am Meer unser Hotel haben, müssen wir die Möglichkeit nutzen, und schwimmen gehen. In Estland gehe ich während der Schulzeit Winterschwimmen (d.h. Im Winter, wenn es kalt ist, schwimmen gehen). Das Wasser in Zypern kann man zwar nicht ganz mit dem Wasser in Estland vergleichen, aber wach wurde man auf jeden Fall. Da man auf Zypern Weihnachten am 25. Dezember feiert, konnte wir an diesem Tag nicht wirklich viel machen. Das Weinmuseum, was wir besuchen wollten, war geschlossen und auch das Bergorf Anogyra war wie ausgestorben. Davon haben wir uns aber nicht stören lassen und sind trotzdem im Dorf spazieren gegangen - ein sehr süßes Dorf. Vom Bergdorf fuhren wir weiter in die Berge: zum berühmten Troodos Berg. Wir sind nicht zum höchsten Punkt gegangen, 1700m reichte schon aus. Die Temperatur war dort ca 3-4 Grad und wir waren komplett in den Wolken. Am Berg selbst war es nicht so interessant, spannender war die Autofahrt hoch und nachher wieder runter. Die Straße war eng und kurvig und man konnte maximal 3 Meter weit sehen. Außerdem fährt man in Zypern doch auf der anderen Straßenseite. Ich bewundere meinen Vater, dass er uns dort heile wieder runterbringen konnte. Am vierten Tag sind wir nach Nikosia, Zyperns Hauptstadt, gefahren. Da noch immer Feiertage waren, war auch Nikosia recht leer. Ich weiß nicht genau, was ich von der Stadt halten soll. Die Stadt selbst ist schön und teilweise renoviert, jedoch gibt es dort zwischendurch Häuser, die leer stehen und hässlich sind. Zusätzlich kann man an vielen Stellen die Grenze mit Nord-Zypern sehen, wo auch einfach leere Häuser stehen. In Nikosia möchte ich also auf keinen Fall leben. Da man dort auch nicht soo viel machen konnte, sind wir am Nachmittag wieder in die Berge gefahren, dieses Mal ins Kloster Machairas. Da das Kloster in den Bergen war, war der Weg dorthin dementsprechend angsteinflößend. Wir sind relativ ruhig gefahren, aber die Einwohner rasen die engen kurvigen Straßen hoch. Zum fünften und sechsten Tag kommen separate Posts, da die Tage einfach zu spannend sind, um sie mit den Anderen zusammen zu schreiben. Jetzt kommt also der letzte Tag. Den siebten Tag haben wir sehr gelassen angefangen. Wir haben ausgeschlafen, haben ruhig Frühstück gegessen und sind dann zum Salzsee von Larnaka aufgebrochen. Dort überwintern nämlich Flamingos, die zu sehen hofften. An dem Tag sind wir auch am allermeisten gegangen: fast 20 Kilometer. Flamingos haben wir auch viele gesehen und am Abend haben wir noch die letzten Souvenirs gekauft. Genauso entspannt wie die Reise begann, endete sich auch! Im Herbst hat sich meine Mutter gedacht, dass wir ja lange nicht mehr mit der ganzen Familie verreist sind, weswegen sie vorgeschlagen hat, über Weihnachten in ein warmes Land zu verreisen. Mein Bruder und ich waren sofort einverstanden, sodass wir am 22. Dezember nach Zypern geflogen sind. Niemand hat etwas für diese Reise geplant, mein Vater hat einfach einen Reiseleiter über Zypern gekauft. Ich wusste, dass ich auf jeden Fall in Zypern tauchen möchte und mein Bruder wollte am Cape Grecos klettern gehen. Ein Tag vor Reisebeginn habe ich mir aus dem Reiseführer die interessanten Sehenswürdigkeiten usw rausgeschrieben. Das Gleiche hat meine Mutter im Flugzeug gemacht. Übrigens hat mir keiner gesagt, dass man nach Zypern so lange fliegt! Ich bin daran gewöhnt, dass ich mit 1-2h überall hin komme. Nach Zypern fliegt man aus Riga aber 3,5h!!! Unser Flug hat sich natürlich um eine Stunde verspätet, sodass wir erst nachts um 11 Uhr in Zypern gelandet sind. Mein Bruder, der aus Deutschland geflogen ist, war zum Glück schon früher da und hat uns dann Abendbrot gekauft. Am nächsten Tag war der schönste Moment, als ich aufgewacht bin: von der Schule und Prüfungen müde und ans im Dunkeln aufwachen gewöhnt, strahlte am Morgen die Sonne ins Zimmer. Das hat meine Laune gleich auf 200 gemacht und ich war für alles bereit! Für den ersten Tag hatten wir geplant, in Larnaka rumzugehen. Das war die gleiche Stadt, wo unser Hotel lag. Wir waren in einer mittelalterlichen Festung, was früher ein Gefängnis, nachher eine Polizeistation war und wo man Todesstrafen durchgeführt hat. Sonst gab es in Larnaka aber nicht so viel zu sehen. Wir waren noch in einer Kirche, die wir aber nur von außen anschauen konnten, weil es während der Feiertage geschlossen war. Was mich aber in Larnaka bzw generell in Zypern gewundert hat, waren die vielen Katzen! Normalerweise kümmern sie Stadtmenschen nicht so viel um die Straßenkatzen, aber hier wurde denen Essen und ein Dach über den Kopf angeboten. Die Katzen gehen sogar in Restaurants und es stört keinen wirklich. Außerdem ist eines der Souvenirs in Zypern eine Tasche mit Katzen. Der erste Tag fing sehr entspannt an und endete genauso entspannt. Am zweiten Tag wollte mein Bruder klettern gehen, also sind wir mit dem Auto in den Naturpark Cape Greco gefahren, wo wir einen sehr schönen Blick auf’s Meer hatten. Fast hätten wir auch Syrien gesehen, aber dafür war es dann doch ein bisschen zu weit. Mein Bruder konnte zwar nicht klettern gehen, aber dafür sind wir in komplett durchsichtigen Wasser schwimmen gegangen. Dort konnte ich auch das erste Mal mit der GoPro Bilder unter Wasser machen. Das einzige Problem war, dass ich kein Band hatte, womit ich die GoPro an meiner Hand befestigen konnte, sodass sie nicht verschwindet. Jedoch muss man einfach erfinderisch sein: ich habe einen Schnürsenkel genommen und damit die Kamera an mich gebunden. Auch an dem Tag war das Wetter traumhaft: die Sonne schien und es war nicht zu heiß. Wir konnten viel spazieren. Der Park war auf jeden Fall einen Besuch wert und wir hatten einen wunderschonen Heiligabend! Im Projekt in Frankreich hatten wir einen freien Tag, wo viele nach Paris gegangen sind. Ich hatte aber keine Lust 1,5h dorthin zu fahren, also habe ich mir gedacht, dass ich einfach irgendwo in die Natur gehe. (Ich werde mehr und mehr zu einem Naturkind…) Bei einem meiner vorherigen Blogposts habe ich (glaube ich?) schon gesagt, dass ich mit einem der Organisatoren sehr gut zurechtkam. Der hatte zufällig ein Auto und auch einen freien Tag. Logische Schlussfolgerung: wir gehen mit dem Auto in die Natur. Wir sind zusammen mit dem Litauer, der Slowenin und noch einer anderen Estin zum Schloss Fontainebleau gegangen. Das Schloss lag ungefähr eine halbe Stunde Autofahrt von unserem Zuhause. Wir waren im Schlosspark und auch im Schloss selbst, das es für junge Leute bis 26 Jahre umsonst ist. Es war nicht wirklich etwas Besonderes, aber es war auf jeden Fall sehr schön! Ich bin nicht wirklich ein Fan von Museen oder so, also bin ich einfach durch‘s Schloss gegangen und das war’s. Nach dem Schlossbesuch waren wir in der Stadt und haben uns dort Essen gekauft. Am Nachmittag waren wir noch im Wald, saßen auf einem megagroßen Stein und haben uns einfach unterhalten. Danach sind wir noch ein bisschen rumgefahren bis wir zu einem Kanal kamen, wo wir dann wieder gesessen und geredet haben. Der Tag war sehr entspannend und schön! Wir haben auch ein paar schöne Bilder gemacht! Der Höhepunkt des Tages für mich war, dass ich in Frankreich mit dem Auto fahren konnte! Da der französische Organisator nicht wirklich gut mit dem Auto fahren konnte bzw ich mich überhaupt nicht sicher mit ihm gefühlt habe, bin ich dann gefahren! Beim Parken hat er zum Beispiel explizit nach meiner Hilfe gefragt, weil er das lange nicht mehr gemacht hat. Auf dem Rückweg, als ich dann gefahren bin, ist uns auf dem Weg sogar ein Wildschwein über die Straße gelaufen. Ich dachte immer, so etwas würde man nur in Estland sehen, weil es ja so viel Wald in Estland gibt. Jetzt habe ich aber mein erstes Wildschwein in Frankreich gesehen. Auch toll! Das Projekt Youth Are The Voice in Frankreich dauerte ingesamt sieben Tage, wovon ein Tag frei war. Jeden Tag hatten wir viel zu tun, was mir sehr gefallen hat. Aber warum? Abgesehen davon, dass man umsonst reisen konnte, gibt es noch drei Gründe: Erstens habe ich viel gelernt und konnte mein vorhandenes Wissen erfrischen. Allgemeine Kommunikationstechniken kannte ich und auch in der Fotografie habe ich Grundkenntnisse. Jedoch habe ich zum Beipsiel über Philosophen dazu gelernt: schon Sokrates, Protagoras, Parmenides und Cicero hatten schon damals verschiedene Kommunikationsstrategien definiert. Der größte Wow-Effekt war aber bei unseren Media Lab Themen. Ich weiß nicht, wo ich die letzten 19 Jahre gelebt habe, dass ich noch nie etwas über die Nashville Bürgerrechtsbewegung gehört habe. Als ich ein bisschen mehr dazu gelesen habe, erschien mir das ein sehr wichtiges Thema in der Geschichte zu sein. Warum wurde uns davon nichts in der Schule erzählt? Genauso weiß ich nichts davon, dass die Nazis auch in Dänemark was gemacht haben? Ich bin Halbdeutsche, müsste ich so etwas nicht wissen? Auch Apartheid war zuvor für mich ein Fremdwort. Jetzt weiß ich aber, dass es ein System der Rassentrennung in Süd-Afrika war. Wo habe ich mein ganzes Leben gelebt, dass ich diese Sachen nicht wusste?! Zweitens habe ich so viele neue Menschen kennengelernt. Ihr wisst gar nicht, wieviele interessante Menschen es in der Welt gibt! Einer der Franzosen hat zum Beispiel eine Weltreise gemacht und dann haben wir viel darüber geredet. Ein Anderer, der mit der italienischen Organisation kam, ist eigentlich aus Mali, hat mehrere Jahre in Frankreich gelebt (d.h. er spricht perfekt Französisch) und macht jetzt seinen Doktor in Politik in Italien (d.h. er spricht perfekt Italienisch). Dann habe ich mehr mit einer Slovenin gesprochen, die Disain studiert – sie war einfach megasüß. Dann hatten wir zwei Polen, die megagut fotografieren konnten, und wo ich bis zum Ende hin nicht ganz verstanden haben, ob die homosexuell sind und/oder zusammen sind. Wenn wir schon über Pärchen reden, schreibe ich auch über die Teilnehmer der kroatischen Organisation: sie kamen zwar mit der kroatischen Organisation, aber das Mädchen war aus Mazedonien und der Junge aus Bosnia und Herzegovina. Sie haben sich auf einem anderen Erasmus-Projekt kennengelernt und sind jetzt schon 5 Monate zusammen, währenddessen sie sich ungefähr 30 Tage gesehen habe. Das ist erstaunlich und sehr cool! Am Ende waren wir wie eine kleine Familie! Drittens haben wir nicht nur akademisches Wissen (wie funktionier Kommunikation) bekommen, sondern auch sehr viel über andere Kulturen gelernt. Wusstest ihr zum Beispiel, dass alle aus den Balkan-Staaten in ihrer eigenen Sprache miteinander kommunizieren können? Zum Beispiel hat die eine Kroatin mit der Mazedonierin auf Kroatisch gesprochen und sie hat in makedonisch geantwortet. Das wäre als ob Esten mit Finnen reden könnten, jedoch verstehe ich nur sehr wenig auf Finnisch. Auch die Polen haben die Slovenen einigermaßen verstanden. Da habe ich mir überlegt, eines der Balkansprachen zu lernen, dann kann ich mit allen sprechen! Außerdem habe ich auch gelernt, dass Litauisch gar nicht so sehr dem Russischen ähnelt, obwohl es sich für mich sehr ähnlich anhört. Zusammengefasst finde ich, dass diese Woche in Frankreich mit diesen Menschen perfekt war und ich bin sehr zufrieden, dass ich teilgenommen habe. Jetzt habe ich mich schon beim nächsten Projekt in Deutschland angemeldet, wo wir über Management sprechen. Ich weiß zwar noch nicht, ob ich angenommen wurde, aber ich hoffe! Auf jeden Fall empfehle ich wenigstens ein Mal mit Erasmus an einem Projekt teilzunehmen!
Mit dem Video habt ihr ein bisschen gesehen, was wir in Frankreich gemacht haben. Jedoch was haben wir dort genauer gemacht? Ich werde nicht jeden Tag genau beschreiben, weil der Blogpost sonst sehr lang werden würde! Hier aber eine kurze Beschreibung unseres Tagesablaufes: Frühstück, 1. Schulung, Pause, 2. Schulung, Mittagessen, Media Lab (ich erzähle gleich, was das ist), Abendessen, Party. Das Ziel des Projektes war es am Ende der Woche eine Mediakampagne aufzubauen, die gegen ein Problem der Gesellschaft kämpft. Zum Beispiel hatte meine Gruppe das Thema Bürgerrechte in Amerika (1954-1968), wo wir ohne Gewalt dafür „gekämpft“ haben, dass Schwarze die gleichen Rechte wie Weiße haben. Die anderen Gruppen hatten andere Länder (Dänemark, Indien, Süd-Afrika), jedoch ähnliche Segregationsthemen. All diese Problem fanden aber in einer Zeit statt, wo es keine Sozialmedien gab. Also mussten wir diese Bewegung in der heutigen Zeit mit Sozialmedien erstellen. Wir haben eine Facebook-Seite erstellt, einige haben auch Instagram oder Youtube benutzt, und dann mussten wir den Inhalt für unsere Kampagne ausdenken. Am Morgen hatten wir immer Schulungen zu einem Thema, was wir dann am Nachmittag selber ausprobieren mussten. Zum Beispiel war eines der Themen, wie man Fake-News erkennt und dann mussten wir am Nachmittag selber Fake-News schreiben, dann haben wir gelernt, wie man gute Bilder und Videos macht und auch das mussten wir dann am Nachmittag machen. Wir haben auch allgemein über Kommunikation und verschiedene Theorien gelernt. Die nachmittägigen Sessions wurden Media Labs gennant, das war also der Teil, wo wir die Theorie in die Praxis umsetzen mussten. Unsere Gruppe war sehr vorbildlich, da wir irgendwie von Anfang an alle Aufgaben sehr klar verteilt haben. Einer war Fotograf und hat das alles generell organisiert; ein Mädchen studiert Disain, d.h. sie hat unsere Plakate gemacht; eine Dritte war unsere „Stimme“, d.h. sie hat unsere Reden gehalten und in den Videos gesprochen; ein Anderer war unser Laufbursche (hat Kaffe und Tee gemacht), Schauspieler im Film und manchmal hatte er auch ganz gute Ideen; und ich habe hauptsächlich alle Texte geschrieben (irgendwie habe ich angefangen, das zu mögen). Hier könnt ihr das Ergebnis sehen. Im nächsten Blogpost könnt ihr schon lesen, wie mir das alles gefallen hat! Die Bilder wurden nicht von mir gemacht, sondern von den folgenden Teilnehmern: Tomek Kern, Michal Sloniewski, Lilith Harutyunyan, Marie Pappel und Toni Kovandjeva.
Long time, no see! Zwischendurch ist aber auch nicht viel passiert, wovon ich euch hätte erzählen können. Jetzt ist aber wieder etwas passiert, also schreibe ich darüber! Letzte Woche war ich auf meinem ersten Erasmus Projekt in Frankreich, in der Nähe von Paris in Villemer. Auf Facebook folge ich verschiedenen Organisationen, die solche Erasmus Projekte machen, jedoch bin ich auf dieses Projekt relativ zufällig gestoßen: an einem Abend habe ich gesehen, dass Teilnehmer für ein französisches Projekt über das Thema Sozialmedien gesucht werden. Normalerweise schenke ich diesen Anzeigen nicht so viel Aufmerksamkeit, da ich ja jetzt zur Uni gehe und vorbildlich studieren möchte... Aber dieses Projekt war megainteressant für mich: Paris?! Sozialmedia?! Das ist wie für mich gemacht! Schnell habe ich das Formular zum Kandidieren ausgefüllt, wo ich, wie in jedem solchen Formular, einfach schreiben musste, was für eine Person ich bin, warum ich teilnehmen möchte und was ich daraus lernen möchte. Am nächsten Tag habe ich eine positive Antwort bekommen: ich wurde angenommen! Ich war sehr glücklich und wusste sofort, dass ich auf jeden Fall dort hin will! Kurz habe ich geguckt, ob ich zu diesem Zeitpunkt keine Prüfungen habe, aber das ging alles gut: die eine Prüfung, die ich hatte, konnte ich weiterschieben. Meine Reise stand also nichts mehr im Weg! Am Anfang musste ich die Flugtickets usw selber kaufen, doch später wurde mir alles wieder zurück bezahlt. Ein paar Tage vor dem Projekt haben wir uns mit den anderen estnischen Teilnehmern und der estnischen Organisation (Noored Ühiskonna Heaks) getroffen und ein bisschen über das Projekt und die allgemeinen Regeln gesprochen. Am 5. November ging es dann endlich los! Am Morgen bin ich mit den anderen zusammen gestartet um nach Paris zu fliegen. Wir sind über Helsinki geflogen und alles lief super. Als wir in Paris angekommen sind, hatten wir 1-2h bis zum Zug Zeit, wo wir dann einen Döner essen gegangen sind (ich muss sagen, deutsche Döner sind deutlich besser!). Um 18Uhr haben wir uns mit den anderen Teilnehmern aus den anderen Ländern am Hauptbahnhof getroffen, um zusammen den Zug nach Villemer zu nehmen. Wie es für Esten üblich ist, haben wir nicht sehr viel mit den anderen Teilnehmern gesprochen... Am Anfang dachte ich, dass wir nur mit dem Zug fahren müssen und dann sind wir da. Es stellte sich heraus, dass wir nach der Zugfahrt noch mit dem Bus fahren müssen. Dann stellte sich heraus, dass wir nach der Busfahrt noch mit dem Auto fahren müssen. Als wir dann endlich ankamen, haben wir Abendbrot gegessen und wir wurden in unsere Zimmer gebracht. Die Esten waren alle zusammen. Am Anfang fand ich das ein bisschen doof, weil ich doch die Menschen aus den anderen Ländern näher kennenlernen wollte, aber am Ende war es doch ganz gut. Was wir im Projekt gemacht haben, wirst du im nächsten Post erfahren! Nach ein paar Zwischenstopps sind wir endlich an unserem Schlafplatz angekommen. Wir haben den Luike Grillplatz ausgewählt, da es dort schön sandig sein sollte und weicher zum Schlafen. Wir haben schon sehr auf unser Abendessen gewartet. Bei den vorherigen Grillplätzen haben wir immer gesehen, dass dort genügend Holz war, also haben wir uns deswegen keine Sorgen gemacht. Auch beim Luike Grillplatz war Holz, aber sehr viele waren nur mit Aststellen, also nicht wirklich zu gebrauchen. Zum Glück hat Mait Feuer gemacht und ich nicht, ich hätte dafür nicht genügend Geduld gehabt. Mait hat es mit dem dritten Versuch geschafft, ich hätte nach dem ersten schon aufgegeben. Stattdessen habe ich angefangen Salat zu machen. Am Ende hatten wir ein megaleckeres Abendbrot mit frischem Salat und gegrilltem Fleisch. Nach dem Essen und Aufräumen war es schon 10 und wir sind schnell schlafen gegangen.
Am nächsten Tag sind wir schon um 9 Uhr wach gewesen und haben Frühstück gemacht. Das war das erste Mal in diesem Jahr, wo ich mir beim Zelten keine Sorgen machen musste, ob es nicht vielleicht verboten ist, dort zu zelten. Wir konnten also ganz in Ruhe ausschlafen. Nach dem Frühstück sind wir losgefahren. Von unserem anfänglichen Ziel 200km zu fahren, waren wir weit entfernt und das hatten wir schon längst aufgegeben. Unser neues Ziel war es zum Bahnhof Eidapere oder Koogiste zu fahren, was nur ca 40-50km vom Luite Grillplatz entfernt war. Schnell haben wir aber verstanden, dass wir es auch so weit nicht schaffen. Maits Beine haben weh getan und auch ich dachte, dass es keinen Sinn macht, weiter zu fahren, da wir beide am darauffolgenden Tag arbeiten mussten. Also haben wir Maits Vater gebeten, uns abzuholen. Wir sind noch ca 10-20km bis zum Museum von Carl Robert Jakobson zu fahren (was wir auch besucht haben) und damit war unsere Wanderung zu Ende. Die letzten 10-20km waren aber die allercoolsten! Wir haben auf dem Weg Beeren und Pilze gesammelt und auch der Weg war mitten im Wald, mit kleinen Hügeln und viel interessanter. So habe ich mir eigentlich den ganzen Weg vorgestellt…. Insgesamt sind wir dann ca 75km gefahren, was trotzdem die längste Strecke, die ich je mit dem Fahrrad gefahren bin, ist. Fehler Nr. 5 ist also: überschätzt euch nicht und macht lieber weniger als mehr. Dafür könnt ihr mehr genießen! Letztendlich bin ich trotzdem zufrieden mit unserer Radwanderung gewesen und es war ein bisschen eine andere Erfahrung, wobei ich aber viel gelernt habe. Nächstes Mal bereiten wir uns besser vor und schaffen 100km! :) |
Ich bin Laura und ich liebe Reisen! Herzlich willkommen in meinem Blog und in meine Abenteuer!
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June 2019
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