Nach ein paar Zwischenstopps sind wir endlich an unserem Schlafplatz angekommen. Wir haben den Luike Grillplatz ausgewählt, da es dort schön sandig sein sollte und weicher zum Schlafen. Wir haben schon sehr auf unser Abendessen gewartet. Bei den vorherigen Grillplätzen haben wir immer gesehen, dass dort genügend Holz war, also haben wir uns deswegen keine Sorgen gemacht. Auch beim Luike Grillplatz war Holz, aber sehr viele waren nur mit Aststellen, also nicht wirklich zu gebrauchen. Zum Glück hat Mait Feuer gemacht und ich nicht, ich hätte dafür nicht genügend Geduld gehabt. Mait hat es mit dem dritten Versuch geschafft, ich hätte nach dem ersten schon aufgegeben. Stattdessen habe ich angefangen Salat zu machen. Am Ende hatten wir ein megaleckeres Abendbrot mit frischem Salat und gegrilltem Fleisch. Nach dem Essen und Aufräumen war es schon 10 und wir sind schnell schlafen gegangen.
Am nächsten Tag sind wir schon um 9 Uhr wach gewesen und haben Frühstück gemacht. Das war das erste Mal in diesem Jahr, wo ich mir beim Zelten keine Sorgen machen musste, ob es nicht vielleicht verboten ist, dort zu zelten. Wir konnten also ganz in Ruhe ausschlafen. Nach dem Frühstück sind wir losgefahren. Von unserem anfänglichen Ziel 200km zu fahren, waren wir weit entfernt und das hatten wir schon längst aufgegeben. Unser neues Ziel war es zum Bahnhof Eidapere oder Koogiste zu fahren, was nur ca 40-50km vom Luite Grillplatz entfernt war. Schnell haben wir aber verstanden, dass wir es auch so weit nicht schaffen. Maits Beine haben weh getan und auch ich dachte, dass es keinen Sinn macht, weiter zu fahren, da wir beide am darauffolgenden Tag arbeiten mussten. Also haben wir Maits Vater gebeten, uns abzuholen. Wir sind noch ca 10-20km bis zum Museum von Carl Robert Jakobson zu fahren (was wir auch besucht haben) und damit war unsere Wanderung zu Ende. Die letzten 10-20km waren aber die allercoolsten! Wir haben auf dem Weg Beeren und Pilze gesammelt und auch der Weg war mitten im Wald, mit kleinen Hügeln und viel interessanter. So habe ich mir eigentlich den ganzen Weg vorgestellt…. Insgesamt sind wir dann ca 75km gefahren, was trotzdem die längste Strecke, die ich je mit dem Fahrrad gefahren bin, ist. Fehler Nr. 5 ist also: überschätzt euch nicht und macht lieber weniger als mehr. Dafür könnt ihr mehr genießen! Letztendlich bin ich trotzdem zufrieden mit unserer Radwanderung gewesen und es war ein bisschen eine andere Erfahrung, wobei ich aber viel gelernt habe. Nächstes Mal bereiten wir uns besser vor und schaffen 100km! :)
0 Comments
Um vom Sommer wirklich 100% zu nehmen, wollten Mait und ich eine Fahrradtour machen. Da nach unserer Schweiz-Reise nur noch ein freies Wochenende war, mussten wir gleich nach der Reise und einer Arbeitswoche Fahrrad fahren. Ich habe unsere Schweiz-Reise geplant, also hat Mait die Fahrradreise geplant. Unser Plan war ca 200km vom Oandu-Ikla Wanderpfad (Wanderpfad, der vom Norden Estlands bis nach Lettland geht) zu fahren. Der Anfangsort war die Zugstation Tori und wir wollten bis nach Aegviidu fahren. Am Tag zuvor, der 24. August, haben wir alle nötigen Lebensmittel gekauft: Gemüse für Salat, Fleisch zum Grillen und Brot und Aufstrich für's Frühstück. Außerdem haben wir noch unser Zelt, Schlafsäcke und eine Schlafmatte mitgenommen.
Am Samstag haben wir den späteren Zug genommen, da wir von der Arbeitswoche und der Schweiz-Reise noch müde waren und länger schlafen wollten. Von der Zughaltestelle mussten wir dann nur noch zum Wanderpfad kommen. Wir haben zwar auf Google Maps geguckt, wo das ungefähr ist, aber da es keine Schilderung gab, mussten wir uns trotzdem mit Google Maps orientieren. Diese Strecke haben wir nicht in die 200km gerechnet, da es auf der Karte so klein aussah… Fehler Nr.1: Vertraut nicht eurem inneren Gefühl! Auf der Karte kann es zwar klein aussehen, aber in der Realität ist es viel größer. Wir fahren immer weiter und immer weiter und immer noch sind wir nicht auf der Wanderstrecke! (Insgesamt sind wir bis zur Wanderstrecke ca 20km gefahren). Am Anfang der Wanderstrecke, beim Zentrum des Soomaa Nationalparks, haben wir eine kleine Mittagspause gemacht und danach sind wir weitergefahren. Da wir noch nicht genug davon hatten, auf der Fahrbahn zu fahren, sind wir noch ein bisschen weiter auf der Fahrbahn geradeaus gefahren. Auf der einen Seite war Wald, auf der anderen Seite und in der Mitte die Straße, was ein bisschen demotivierend und langweilig war. Fehler Nr.2: Guck dir vorher den Weg an, wo du fahren wirst! Einige Wege sind interessanter als andere und langes geradeaus Fahren ist auf Dauer sehr langweilig. Irgendwann fingen Maits Beine an wehzutun. “Ich dachte mir: wir sind doch erst 35-40km gefahren, wie können seine Beine schon wehtun??” Wir sind mit zwei Rucksäcken losgefahren: 1 großer Backpack, den Mait auf dem Rücken hatte, und eine kleinere Tasche mit Essen, die ich auf dem Gepäckträger hatte. Wir haben uns gedacht, dass es für Mait ja nicht schwer sein wird, die Tasche auf dem Rücken zu tragen, da das ja nicht die Beinarbeit beeinflusst. Fehler Nr.3: Das Gewicht auf dem Rücken beeinflusst sehr wohl die Beinarbeit. Es macht das Fahrrad fahren deutlich schwerer und man wird schneller müde! Im Nachhinein habe ich mich gewundert, wie Mait das überhaupt ausgehalten hat. Ich hatte die Tasche ca 100m auf dem Rücken und ich war kaputt… Also haben wir uns dazu entschlossen, die kleine Tasche in die große Tasche zu tun, und alles auf meinem Gepäckträger zu packen. Dann haben wir unsere Fahrräder zwischendurch immer mal wieder getauscht, da Mait keinen Gepäckträger hatte. Fehler Nr. 4: Macht einer Fahrradtour mit Fahrrädern, die einen Gepäckträger haben, um dort Taschen zu tragen. Das macht das Leben auf jeden Fall einfacher! Wie unsere Fahrradtour zu Ende ging, könnt ihr schon bald lesen! Da unser Gastgeber nicht wirklich an einem Gespräch interessiert zu sein schien, sind wir am Sonntag schon um 8 Uhr schlafen gegangen. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass das eine gute Entscheidung war, da wir beide sehr gut geschlafen haben! Es war zwar “nur” 9 Stunden, was für einige ganz normal ist, jedoch das in einem normalen Bett - das was Luxus! Am Morgen war unser Gastgeber ein bisschen gesprächiger und wir haben ein bisschen über die Schweiz gesprochen. Wusstet ihr, dass wenn in Zürich wegen z.B. eines Unfalles der Tramverkehr behindert ist, innerhalb von 5min ein Ersatzbus eingestellt wird? So etwas müsste man in Estland auch mal machen! An mehr kann ich mich leider nicht erinnern, da unsere Reise schon so lange her war (ich weiß, ich hätte früher den Blogpost schreiben müssen….) Für den letzten Tag unserer Reise hatten wir geplant zum Rheinfall zu gehen. Der Rheinfall ist der größte Wasserfall in Europa und liegt nur einige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Ich habe sogar zwischendurch gedacht, dass man ja kurz Deutschland besuchen könnte, aber das wäre zu teuer gewesen. Also haben wir nur Europas größten Wasserfall besucht. Überall im Internet stand, dass man zu der Zughaltestelle Neuhausen am Rheinfall fahren sollte. Macht das auf keinen Fall! Diese Haltestelle ist im anderen Kanton, was heißt, dass die Preise enorm steigen. Wenn ihr dahin fahrt, bezahlt ihr ca 100€. Wenn ihr eine Haltestelle weniger fahrt, bezahlt ihr für zwei Personen nur 50€. Eigentlich ist diese Haltestelle auch viel näher dran zum Wasserfall. Am Morgen haben wir uns nämlich die Tickets gekauft und zuerst haben wir einen Schock bekommen und schon gedacht, dass wir da gar nicht hingehen. Sportlich wie wir sind, haben wir uns entschieden, einfach eine Station weniger zu fahren und halb so viel zu bezahlen. Unsere große Tasche haben wir am Hauptbahnhof abgegeben und dann sind wir ca eine Stunde zum Wasserfall gefahren. Ich dachte, in Luzern gab es viele Touristen, beim Rheinfall war es viel-viel schlimmer. Natürlich konnte man das erwarten… Schön war es trotzdem! Wir sind über eine Brücke gegangen, haben uns den Wasserfall angeguckt, haben dort Mittag gegessen und Bilder gemacht. Mehr kann man das ja eigentlich auch nicht wirklich machen, aber jetzt kann ich wenigstens sagen, dass ich beim größten Wasserfall Europas war! Da wir relativ viel Zeit hatten, sind wir eine Station weitergegangen. Das war ein Spaziergang von ca einer halben Stunde am Rhein und durch ein kleines Dorf. An der Station angekommen, sahen wir, dass der Zug gleich kommen sollte. Er kam auch, nur standen wir auf der falschen Seite, sodass wir den Zug verpasst haben. In Zürich müsste ja eigentlich Rechtsverkehr gelten, aber der Zug ist von der anderen Seite gefahren… Später habe ich bemerkt, dass es bei den Zügen recht oft so ist, dass er von der linken Seite abfährt. Nach 20min Warten haben wir dann endlich den Zug in die Stadt bekommen. In Zürich sind wir noch das letzte Mal in den See schwimmen gegangen und sind ein bisschen spaziert. Dann sind wir auch schon in Richtung Flughafen gegangen. Fast hätten wir unsere Taschen vergessen, aber im letzten Moment haben wir uns daran erinnert, dass wir die ja abgegeben haben. Im Flughafen konnte man auf der Aussichtsplattform noch sehen, wie die Flugzeuge abheben und was für Gebäude das alles sind. Außerdem bekommt man noch interessante Fakten zum Flughafen. Zum Beispiel weiß ich jetzt, dass die Feuerwehr am Züricher Flughafen überall in max 3min kommt. Die Aussichtsplattform ist für Reisende mit einem Boarding Pass umsonst, ansonsten muss man ein bisschen etwas bezahlen. Dann war es aber Zeit “Auf WIedersehen” zu sagen und unsere Reise ging zu Ende. Obwohl wir von der Wanderung noch recht müde waren, sind wir trotzdem früh aufgestanden. Ich war, glaube ich, deswegen wach, weil es mir überall weh tat. Wir hatten kein Lust eine Matte mitzunehmen, da der Boden bestimmt weich ist…. Als wir unser Zelt eingepackt haben und gefrühstückt haben, waren wir zu faul, um den Berg wieder runter zu wandern. Man kann nämlich auch den Zug runter nehmen. Bei den Preisen jedoch haben wir uns ganz schnell wieder umentschieden. Eine halbe Stunde mit dem Zug nach unten kostet 36CHF!!! Das ist ca 34EUR! Dafür, um ca eine halbe Stunde vom Berg runter zu fahren… Da wir bald Studenten sind und dann anfangen müssen, zu sparen, haben wir keine Tickets gekauft und sind runter gewandert - wir hatten ja Zeit! Runter ging es sehr viel schneller, als hoch: nur 2-3h. Auf dem Weg nach unten haben wir auch eine Kuhglocke auf einer Wiese gefunden. Die haben wir dann auch gleich mitgenommen (dort waren keine Kühe/Menschen/Häuser weit und breit!), sonst hätten wir noch 20EUR für Souvenirs ausgeben müssen! Wir sind in die nächste Stadt gewandert, um dort ein Boot nach Luzern zu nehmen. Am Anfang dachten, wir könnten ja auch eine kleine Runde durch die Stadt machen, aber dann kam das Boot schon so schnell. Wir sind ca 45min mit dem Boot gefahren (habe ich euch schon erzählt, dass ich Bootfahren liebe??). Für Luzern hatte ich nicht so viel geplant, nur einige Sehenswürdigkeiten, den Rest der Zeit sind wir einfach durch die Stadt gegangen. Meine Freundin hat mir erzählt, dass wir auf jeden Fall Luzern besuchen sollten, weil es so eine schöne Stadt sei. Ich jedoch denke nicht wirklich so. Dort gibt es eine schöne Brücke, die es auf jeden Fall wert war Luzern zu besuchen. Der Rest jedoch ist nicht wirklich bewundernswert. Außerdem gab es in Luzern zu viele asiatische Touristen… Wir wollten auf jeden Fall in Luzern auch schwimmen, weil meine Freundin mir das empfohlen hatte. Den von ihr beschriebenen Schwimmplatz haben wir aber nicht gefunden. Dafür haben wir etwas viel cooleres gefunden! Wir haben den Fluss angeschaut, der durch Luzern fliesst und dort waren Menschen mit bunten Taschen im Fluss. Die wurden einfach von der Strömung weitergebracht und mussten gar nichts selber machen. Das wollten wir auch! Wir haben zwar die Stelle gefunden, wo die Menschen reingesprungen sind, jedoch hatten wir keine wasserfesten Taschen mit, wo wir unsere Sachen hätten reintun können. Also sind wir nur ca 50m zur nächsten Stelle geschwommen, wo man wieder raus konnte. Es war zwar nicht so cool wir mitten im Fluss zu strömen, doch wenigstens eine gute Erfrischung! Am Abend sind wir dann mit Bus und Bahn zurück nach Zürich gefahren, wo uns unser zweiter Couchsurfing auf uns wartete. Oder auch nicht… Ich hatte ihm geschrieben, wann wir in Zürich bei seiner Bushaltestelle ankommen, aber eine Antwort hatte ich nicht bekommen. Wir sind also einfach dahin gegangen und er war nicht da. Also warteten wir einfach auf ihn, bis er dann kam. Zwischendurch hatte ich schon gedacht, was wir gemacht hätten, auf der Straße schlafen?! Das Video von den Schwimmern kannst du hier sehen.
|
Ich bin Laura und ich liebe Reisen! Herzlich willkommen in meinem Blog und in meine Abenteuer!
Archiv
June 2019
|