Von München ging es wieder per Anhalter weiter. Wieder von der Außenstadt und wieder musste ich nur ca 10min warten, bis mich ein Auto mitnahm. Ich bin mit dem Auto bis nach Karlsruhe gekommen, wo ich eine kleine Mittagspause gemacht habe. Von dort bin ich dann weiter mit zwei Autos nach Freiburg gekommen. Wieder musste ich max eine halbe Stunde warten. Ich bin ziemlich früh in Freiburg angekommen, weil alles so gut lief. Auf der Autobahnraststätte stand ich mit einem Schild, dass ich nach Freiburg will, und habe mir überlegt, ob ich selber Leute frage oder mich ein bisschen ausruhe, aber dann kam schon eine Frau, die gefragt hat, ob sie mich nach Freiburg mitnehmen soll. Besser geht es doch nicht?! Da bei meiner Freundin in Freiburg die Prüfungsphase gleich vor der Tür steht, hatte sie nicht besonders viel Zeit für mich. Ich habe ihr und ihrer Mitbewohnerin Essen gemacht, Wäsche gewaschen und ein bisschen aufgeräumt. Irgendwie muss ich ja bezahlen, wenn ich umsonst bei denen schlafen kann… Am Montag habe ich ausgeschlafen und bin dann in die Stadt. Da ich wieder kein Geld für die öffentlichen Verkehrsmittel ausgeben wollte, dann bin ich ca 40min in die Stadt gegangen (ich glaube, das Problem liegt gar nicht so sehr beim Geld, sondern eher daran, dass ich dann viel mehr von der Stadt sehe. Nicht nur die schicke Altstadt). In der Stadt war ich dann mit der Freundin in der Uni-Mensa essen und hilfe, wieviele Menschen dort waren! Nur um das Essen zu bekommen, musste man schon 20min warten!!! Überall waren Menschen! Dann habe ich daran gedacht, ob wir in Tartu auch eine Mensa haben? Meiner Meinung nach haben wir keine, aber ich habe ja auch noch nicht so lange in Tartu gelebt… Meine Freundin hat mir noch die Uni-Bibliothek gezeigt und da waren wieder so viele Menschen!!! Sie hat mir erzählt, dass man sehr früh in die Bibliothek muss, um überhaupt noch einen (guten) Platz zu bekommen. Bei unserer Uni kann ich um 14Uhr dort auftauchen und es gibt immer noch sehr viele freie Plätze. Meine Freundin hat dann weiter gelernt und ich habe mir die Stadt angeguckt und war auf dem Schlossberg, um den Ausblick zu genießen. Ich muss sagen, zum Studieren ist die Stadt sehr gut. Die Uni ist mitten in der Stadt; alles, was man braucht ist da und die Stadt ist auch nicht zu groß. Ich bin die Innenstadt innerhalb von 1,5h durchgegangen. Ich habe zwei Nächte bei meiner Freundin übernachtet und bin dann weiter nach Erfurt gefahren. Bis nach Frankfurt ging es nur mühselig voran, ich musste mehrere Autos nehmen. Ein bisschen nach Frankfurt hat mich aber ein Auto bis nach Erfurt mitgenommen. Er selber ist nach Jena gefahren und hat mich dann auf einem Autobahnparkplatz raus gelassen. Von dort ist aber keiner nach Erfurt reingefahren. Laut Google Maps waren es in die Stadt 11km also ca zwei Stunden spazieren. Also fing ich an zu gehen. Als ich in ein dorf-ähnlichen Ort gekommen bin, habe ich erfahren, dass von dort ein Bus nach Erfurt fuhr. Den habe ich dann genommen, da ich schon abgeklärt habe, dass ich zu einer bestimmten Zeit in Erfurt sein werde. Auf jeden Fall war es aber schön, für eine halbe Stunde die Natur zu genießen.
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Wie ich schon im letzten Post geschrieben habe, bin ich von Prag weiter nach München mit dem Bus gefahren. Warum mit dem Bus? Die Antwort ist einfach: erstens habe ich für Freitagnacht kein „Zuhause“ gefunden und das Busticket war günstiger als ein Hostel in München, und zweitens wollte ich Prag und auch München sehen (den ganzen Tag in der Stadt verbringen) und ich bin ein bisschen unter Zeitdruck, da ich am Ende der Woche in Hamburg sein muss. Also habe ich mich dazu entschieden den 00.10. Bus nach München zu nehmen, der um 6 Uhr ankommt. In der Theorie war der Plan gut, dass ich dann sechs Stunden im Bus schlafen kann, aber in der Realität habe ich nur drei Stunden geschlafen. Wie ich schon vorher gelernt habe: Pläne funktionieren nicht! In München habe ich das nächste Kaffee gesucht um in Ruhe Frühstück zu essen (was ich am Ende dann doch vergessen hatte, ich hatte mich am Mittag schon gewundert, warum ich so viel Hunger hatte…) und Tee zu trinken. Ich konnte Blogposts schreiben und mich ein bisschen ausruhen. Um 10.45 fing die kostenlose Stadttour an, wo ich hingegangen bin. Dort haben wir die wichtigsten Orte in München besucht und ich habe ein bisschen über die Geschichte gelernt: 90% Münchens war nach dem 2. Weltkrieg komplett zerstört, sodass die meisten Gebäude restauriert sind und nicht originale; außerdem mochte Hitler München sehr (hat dort viele Reden gehalten usw (noch ein fun Fact über Hitler: Hitler mochte Prag sehr gerne, weswegen er diese Stadt nicht angegriffen hat, wodurch alle Gebäude in Prag original sind und vermutlich deswegen ist Prag auch so schön!!!)). Danach war ich auf dem Turm von St. Peter, um den Ausblich zu genießen. Auf dem Viktualienmarkt habe ich mir eine traditionelle Münchner Wurst gekauft und bin dann einfach wieder durch die Stadt spazieren gegangen. Ich habe das zweite Mal bei Couchsurfing die Hang-Out Funktion genutzt und mich mit einem jungen Mann und einem Mädchen getroffen, mit denen ich im Englischen Park spazieren war. München ist eine richtig schöne Stadt, aber Prag kann man einfach nicht übertrumpen. München ist auch ein bisschen teurer, abgesehen vom Bier. Auf jeden Fall brauch man aber auch mehr als einen Tag in München, da es dort bestimmt noch viel mehr zu sehen gibt. Das bleibt aber für’s nächste Mal! Als ich am Donnerstagabend in Prag spazieren war, habe ich fast angefangen zu weinen, da ich erstens so glücklich war, dass ich endlich da war, und zweitens war die Stadt einfach so wunderschön! Am Abend war ich hauptsächlich am Fluss, habe die Touristen gemieden und habe einfach die Stadt genossen. Irgendwie bin ich gar nicht wirklich zu den eigentlichen Sehenswürdigkeiten gekommen. Da mein Gastgeber von Coachsurfing um 19 Uhr von der Arbeit kam, haben wir uns dazu entschlossen, zusammen zu kochen. Um 18.15 bin ich aus der Stadt gestartet. Erst habe ich mich ein bisschen in der Stadt verirrt und dann auch noch am Bahnhof. Ich hatte keine Ahnung, wo ich meine Tasche abgegeben hatte und danach musste ich noch die U-Bahn-Station suchen. Als ich dann aber endlich bei meiner Gastgeberin war, war das Essen schon fertig. Sie war überhaupt meganett! Sie ist selber aus der Türkei und lebt noch überhaupt nicht lange in Prag. Als ich am nächsten Tag in die Stadt kam, habe ich meine Tasche wieder abgegeben (dieses Mal kannte ich den Ort). Am Anfang habe ich mich gefreut, dass ich die Stadt alleine erkunden kann, aber schnell habe ich verstanden, dass es doch ein bisschen langweilig ist. Dann habe ich das erste Mal die „hang-out“ Funktion in der Coachsurfing App ausprobiert. Da kann man schreiben, was man machen will (z.B. Sightseeing, Essen gehen etc) und dann kannst du so andere Menschen treffen, die das auch gerne machen möchten. Dort habe ich dann einen jungen Mann aus Pakistan kennen gelernt, der in der USA studiert hat und jetzt in Belgien seinen Master macht. Zwischendurch hat er auch ein Auslandssemester in Prag gemacht, sodass er die Stadt relativ gut kannte. Perfekt – so habe ich einen Tourguide und einen Fotografen bekommen! Er war ein sehr interessanter Mensch, der schon viel durch die Welt gereist ist, und auch viel über die Geschichte Prags wusste. Er hat mir alle Touristenstellen in Prag gezeigt und danach sind wir noch Mittagessen gegangen. Als wir im Schloss Prag waren, war dort eine megastrenge Kontrolle: wir mussten alles aus unseren Jackentaschen nehmen und auch die Taschen wurden kontrolliert. Mit meinem Pfefferspray konnte ich da leider nicht rein, sodass ich das eine Verkaufsfrau gegeben habe und ihr versprach, das später wieder abzuholen. Später war sie aber leider nicht mehr da… (inzwischen habe ich mir ein neues Pfefferspray gekauft!) Am Abend bin ich einfach so spazieren gegangen, habe die Klaviermusik auf dem Platz in der Altstadt genossen und bin dann am Abend für ein paar Stunden in eine Bar gegangen, wo ich Franzosen kennengelernt habe. Dann musste ich aber schon meine Tasche vom Bahnhof abholen und zum Bus gehen. Warum zum Bus, erfahrt ihr im nächsten Blogpost! Ich denke, es macht keinen Sinn viel über Prag zu schreiben – die Bilder sprechen für sich! Auf jeden Fall empfehle ich diese wunderschöne Stadt zu besuchen! Obwohl die Preise sich in den letzten paar Jahren verdoppelt haben und es immer mehr Touristen dort gibt, ist es mit den alten Gebäuden (die alle original aus der alten Zeit sind) auf jeden Fall einen Besuch wert! Wie der Zufall es wollte, habe ich den Donnerstagmorgen in Dresden verbracht und ich mus sagen, dass obwohl ich am Anfang noch traurig war, war ich später sehr positiv überrascht über Dresden. Am Morgen war ich im DDR Museum, was mich einfach total an das Zuhause meiner Uroma in Estland erinnert hat, da sie genau die gleichen Möbel hatte, wie dort ausgestellt war. Interessant war es auch die Musik von damals zu hören! Auf jeden Fall empfehle ich dieses Museum für die Leute, die an Geschichte interessiert sind. Danach habe ich aus dem Hostel meine Tasche abgeholt und bin dann in die Stadt gegangen. Da ich kein Geld für die öffentlichen Verkehrsmittel verschwenden wollte, bin ich in die Innenstadt spazieren gegangen. Später stellte sich heraus, dass es eine super Idee war, weil man viel mehr von der Stadt gesehen hat! Dresden ist sehr schön besonders wegen der alten Gebäude. Nach einigen Brötchen bin ich dann zur Technischen Universität Dresden gegangen, wo ich dann endlich nach Prag trampte. Am Anfang war ich noch sehr positiv eingestellt, da die Fahrt nach Prag nur zwei Stunden dauerte, aber als ich zur Hitchhiking-Stelle kam und mir die Rezensionen zu dieser Stelle durchgelesen habe, hatte ich ein bisschen Angst, dass es wieder nichts wird. Da ich aber nicht sehr viele andere Optionen hatte, habe ich mein Schild fertig gemacht und fing an. Ich musste echt nur 5-10min warten, bis ein österreichisches Paar mich mitgenommen hat. Beide waren Sänger und ich war denen megadankbar, dass die mich mitgenommen haben, besonders nach dem Tag zuvor. Nach zwei Stunden Fahrt war ich dann endlich in Prag!!! Am Abend hatte ich noch ein paar Stunden Zeit mir die Stadt anzugucken, aber darüber schon im nächsten Post! Der Mittwoch war der schlimmste Tag von allen. An dem Tag habe ich echt gedacht, warum ich das hier tue und ob ich wirklich weiter machen will. Am Morgen war noch alles gut. Ich war mit dem Freund Frühstück essen (was nur 1,73€ kostete!!!), wo wir zufällig auch eine Freundin von ihm getroffen haben. Die Freundin war Halbdeutsche und Halbpolin. Sie hat schon immer in Polen an der Grenze zu Deutschland gelebt, ist aber in Deutschland zur Schule gegangen. Jetzt hat sie sich dazu entschlossen, in Polen zur Uni zu gehen. Das Mädchen war megatoll und wir hatten viel gemein! (Sie studiert auch Psychologie!). Um ca 12 Uhr bin ich wieder aus der Stadt raus. Schon im Bus hatte ich ein bisschen schlechte Laune, da ich schon wusste, das der Tag schwierig wird (vermutlich habe ich deswegen auch erst um 12 Uhr angefangen). Wie ich in der Hitchhiking-App gelesen habe, soll es sehr schwierig sein, von Wroclaw nach Prag zu kommen. Ich stand ca eine Stunde am Straßenrand mit dem Schild Prag, als ich mein Schild gegen eine Stadt in der Nähe der Autobahn ausgetauscht habe. Da hat mich jemand nach ca 15min Warten mitgenommen. Nur leider konnte der Typ kein Englisch. Mit ihm hatte ich auch das erste Mal eine Situation, wo ich ein bisschen Angst hatte. Er ist nämlich von der Autobahn runtergefahren, obwohl die Stadt noch weiter war. Wir waren dann auf irgendeiner Landstraße. Da habe ich angefangen Angst zu bekommen und habe in meiner Jackentasche nach dem Pfefferspray gesucht. Irgendwie habe ich aber verstanden, dass er selber auch verwirrt war, warum wir auf einmal auf einer Landstraße sind. Ich glaube, der wollte einfach nur Tanken. Leider konnte ich ihn ja nicht fragen, da er weder Englisch noch Deutsch sprach. Irgendwann hat er dann umgekehrt und ist wieder auf die Autobahn rauf. Da war ich gleich ein bisschen erleichtert! Als wir in die Nähe der Stadt kamen, wollte ich eigentlich auf der Autobahn bleiben (aber wie sagt man das, wenn man nicht wirklich mit dem Fahrer kommunizieren kann). Dann habe ich am Ortsausgang mit einem Schild „Tschechien“ gewartet, hat aber nach einer Stunde immer noch nichts gebracht. Ich habe mich dann dazu entschlossen, zur in der Nähe liegenden Tankstelle zu gehen und dort dann nach Dresden zu fahren. Ich habe verstanden, dass ich an diesem Tag wohl nicht nach Prag komme, da die meisten Autos nach Deutschland fahren. An der Tankstelle musste ich nur zwei Menschen fragen, ob sie nach Deutschland fahren (zu dem Zeitpunkt war mir relativ egal, wohin ich in Deutschland komme, Hauptsache irgendwo hin, wo ich schlafen kann, da es schon anfing dunkel zu werden…). Die Ersten hätten mich genommen, aber die hatten nicht genügend Platz im Auto, der Zweite hat mich dann genommen. Das war wieder ein Deutscher, der wegen der Arbeit in Polen war. An diesem Zeitpunkt habe ich verstanden, dass es Deutsche echt überall gibt und dass ich sehr dankbar bin, dass ich Deutsch spreche. Der ältere Mann hat mich an den Rand von Dresden gebracht. Während der Fahrt habe ich über Coachsurfing ein Zuhause gesucht, habe auch etwas bekommen, aber irgendwie hatte ich da nicht wirklich Lust zu. Der Tag war so doof gelaufen, ich hatte sehr viele negative Emotionen und wollte absolut nicht mit Menschen reden. Also bin ich ins Hostel gegangen, was auch eine sehr gute Idee war. Das Hostel war megasüß, mit einem guten Standort und das Personal war sehr freundlich (hat mir Empfehlungen gegeben, was man in Dresden machen kann). Nach dem Abendbrot bin ich dann schnell schlafen gegangen, damit der Tag schnell vorbei war. An diesem Tag wollte ich echt zwischendurch einfach nur heulen. Ich war echt nicht glücklich. Aber ich wollte trotzdem nicht aufgeben und dachte mir, dass ich vermutlich mit irgendeinen Grund nach Dresden geleitet wurde, das wird schon seine Richtigkeit so haben. Wenn ich einen perfekten Tag über's Trampen beschreiben sollte, würde ich den vorgestrigen Tag beschreiben. Am Morgen war ich ungefähr eine Stunde in Bialystok spazieren, habe vom Weitem das Schloss gesehen und habe die morgendlichen leeren Straßen der Stadt genossen. Von der Innenstadt bin ich wieder mit dem Bus an den Rand der Stadt gefahren, wobei ich für das Ticket nicht bezahlt habe. Ich weiß, dass es sehr schlecht ist, aber die Polen sind selber schuld, dass die eine andere Währung haben und ich keine Lust habe, für nur zwei Tage extra Geld abzuheben. Also bin ich schwarz gefahren. Ich bin einfach in den Bus gegangen und habe ein Gesicht gemacht, als wäre ich ein Einheimischer (ich weiß zwar nicht, wie gut das rausgekommen ist, mit einem großem Backpack auf dem Rücken....) Am Morgen war der schwierigste Teil: ich war noch immer nähe der Stadt und die Stelle zum Hitchhiken war nicht ideal. Nach ungefähr 40-50min Warten und Frieren, hat mich ein Pole mitgenommen, der nach Warschau fuhr. Er war meganett, konnte zwar nicht wirklich viel Englisch, aber meinte, dass er mehr praktizieren will. Also habe ich mich mit ihm ein bisschen unterhalten. Da hab ich auch erfahren, dass der Bürgermeister von Gdansk auf einem der größten Wohltätigkeitsveranstaltungen Polens getötet wurde. Später habe ich noch erfahren, dass das Parlament diese Veranstaltung überhaupt nicht mag und die total dagegen sind, doch jetzt wurde der Hauptveranstalter für irgendeinen coolen Preis nominiert (ich weiß nicht mehr genau, was für ein Preis das war). Auf jeden Fall hat mich der Pole dann bis zu einer Tankstelle ein bisschen für Warschau gebracht, wo ich megaschnell das nächste Auto bekommen habe. Ich musste nur drei (!!!) Menschen frage, ob die Richtung Lodz fahren und der Dritte fuhr dort hin! Er war Litauer, der in Deutschland schon seit zwei Jahren arbeitet, sodass ich mich mit ihm auf Deutsch unterhalten habe. Da ich aber schon recht müde war und sein Deutsch nicht sooo perfekt war (lies: ich war einfach zu faul, um ruhig zu sprechen, sodass er alles verstehen würde), haben wir nicht so viel gesprochen. An der Tankstelle nähe Lodz habe ich dann eine kleine Mittagspause gemacht (bestand aus drei Scheiben Brot und einer Banane) und dann wollte ich weiter nach Wroclaw. Auch das hat wieder super geklappt! Ich musste zwei (!!!) Menschen ansprechen und der Zweite hat mich wieder mitgenommen. Das war ein Ehepaar, dass nach Tschechien Skifahren fährt. Obwohl an diesem Tag alles super lief, war ich am Ende trotzdem megamüde! Am Abend habe ich ein bisschen die Stadt Wroclaw erkundigt (ich bin vom Stadtrand ca eine Stunde bis in die Innenstadt gegangen) bis ich meine Freunde, die ich beim Erasmus Projekt im November kennengelernt habe, getroffen habe. Wir sind Essen gegangen (DAS ESSEN IST MEGAGÜNSTIG IN POLEN!! Ich habe für einen Burger 4-5€ bezahlt! Ist ein sehr tolles Restaurant), haben ein bisschen geredet und am Abend haben wir dann noch Sex in the City geguckt, wobei ich natürlich eingeschlafen bin... Das sind die einzigen Bilder, die ich in Wroclaw gemacht habe...
Am Montagmorgen habe ich 2-3 Stunden die Stadt Kaunas erkundigt, in einem megsüßem Cafe (Spurgine) gesessen, das die weltbesten Donuts und Brötchen hatte. Danach habe ich mich mit dem Deutschen getroffen, der selber auch nach Polen gefahren ist und mich dann auf dem Weg nach Warschau in Bialystok abgesetzt hat. Eigentlich dauert die Strecke 3,5h, aber ich denke, wir sind ca 5 Stunden gefahren. Wir sind überhaupt nicht auf großen Straßen gefahren und haben irgendwann einen Waldweg gewählt, da der Deutsche auch einfach so ein Auto hatte, womit man das machen konnte. Im Wald haben wir mit seiner Drone ein paar Videos gemacht und auch ich konnte sein Auto ein bisschen steuern, da er ja die Drone steuern musste. Da konnte ich das erste Mal mit einem megagroßen Jeep mit Automatik fahren. Da habe ich mir gedacht, dass ich mir auch so ein Auto anlegen sollte... Dort im Wald haben wir dann eine kleine Zwischenhaltestelle bei einem See gemacht und auf dem Rückweg aus dem Wald haben wir einen Elch gesehen!!! Ich habe das erste Mal in meinem Leben einen Elch gesehen!!! Der Deutsche war auch glücklich, da er auf seiner ganzen Reise in Skandinavien keinen Elch gesehen hat und jetzt irgendwo mitten im polnischen Wald haben wir einen gesehen! Am Abend, als wir einigermaßen aus dem Wald raus waren, hat es natürlich angefangen, zu schneien. Kompletter Schneesturm! Alle anderen Autos sind ca 30km/h gefahren, aber da das Auto des Deutschen für solche Sachen gedacht ist, sind wir trotzdem mit 80-90km/h durch die Straßen gefahren. In Bialystok habe ich wieder bei Coachsurfern übernachtet. Dieses Mal war es eine Familie mit vier Kindern. DIe Kinder waren megasüß, es wurde viel geschrien, aber auch gelacht! Der zweite Tag war in dem Sinne schön ruhig, dass ich mir keine Sorgen machen musste, ob ich wirklich ankomme. Dafür konnte ich die Natur Polens bewundern! Wer mein Instagram verfolgt (und Estnisch spricht), weiß, dass ich im Moment in Kaunas bin. Warum ich hier bin und was ich hier mache, erzähle ich euch gleich: Da ich alle Prüfungen in der Uni geschrieben habe, dachte ich mir, dass ich per Anhalter nach Deutschland fahren kann. Anfang Februar habe ich ein Erasmus Projekt dort, also nutze ich die Möglichkeit und fülle meine freie Zeit mit einer anderen Art und Weise des Reisens. Ich habe meinen Tag ungefähr 7.20 in Tartu begonnen. Von meinem Zuhause in Tartu bin ich ca eine Stunde zu einer besseren Stelle gegangen. Ich bin solange gegangen, da ich erstens eine schwere Tasche mithabe und zweitens, ich Blasen bekommen habe (jetzt sind meine Füße komplett kaputt, obwohl ich gar nicht so viel gegangen bin). Auf jeden Fall habe ich eine halbe Stunde gewartet, bis mich ein älterer Herr mitgenommen hat. Er selber ist Polizist (habe mich also sehr sicher im Auto gefühlt) und hat gerade seine Schicht beendet, dann war auf dem Nachhauseweg. Er konnte mich aber nur 30-40km weiterbringen. Obwohl ich mir vorgenommen hatte, nicht so kurze Strecken zu fahren, habe ich es angenommen. Es gab zu dem Zeitpunkt noch nicht so viele Autos, also war es besser als in der Kälte zu stehen. Dort, wo er mich abgesetzt hat, habe ich aber nur 5-10min gewartet, bis mich ein estnisches Paar mitgenommen hat. Die sind mit einem großen Bus gekommen, ich dachte also sie viele Kinder haben, aber so war das überhaupt nicht! Noch viel besser war, dass sie direkt nach Riga gefahren sind! Die sind dort in den neuen Ikea gefahren (in Estland gibt es (noch) kein Ikea…) Ich war megaglücklich, dass ich eine Mitfahrgelegenheit direkt nach Riga bekommen habe, was für die Zwischenstation nach Kaunas war. Die Esten waren auch sehr nett. Wir haben über estnische Politik gesprochen, über die Jugend von heutzutage und einfach so über das Leben. Leider sind sie nicht ganz in die Innenstadt von Riga gefahren, sondern ca 10-12km weiter entfernt. Da es bei der Stelle aber überhaupt keine gute Stelle zum Hitchhiken gab, habe ich mich dazu entschlossen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Auf dem Markt habe ich mir dann einen kleinen Snack gekauft und dann bin ich weiter. Von der Innenstadt ist es nicht gut, zu hitchhiken, sodass ich noch ungefähr eine Stunde zum Rand von Riga gegangen bin. Dort hat mich dann ca nach 20min ein junger Mann mitgenommen, der vor drei Jahren auch sehr viel durch Europa gehitchhiket ist. Er hat mir dann noch ein paar gute Tipps gegeben. Mit ihm bin ich ca eine halbe Stunde gefahren und von dort hat mich dann eine Frau für eine weitere halbe Stunde mitgenommen. Mit der habe ich über Psychologie, Yoga und Esoterik gesprochen. Es war sehr interessant mit ihr zu sprechen, wie man „sich selber findet“ und das Leben lebt. Anscheinend bin ich da auf dem richtigen Weg! Jetzt kommt der schlimmste Teil des Tages. Als die Frau mich abgesetzt hat, war ich irgendwo in der Mitte Lettlands. Die Stelle, wo sie mich hingebracht hat, war ein bisschen schlecht, also bin ich einiger Meter weitergegangen. Dort habe ich dann einen anderen Mann gesehen, der per Anhalter gefahren ist. Am Anfang habe ich mich gefreut, dass ich mich mit ihm unterhalten kann und wir vielleicht ein kleines Stück zusammenfahren können. Schnell habe ich aber verstanden, dass der Mann alt ist, überhaupt kein Englisch spricht und ich habe keine Ahnung, von wo der kommt. Er war überhaupt nicht glücklich, dass ich jetzt „seine Stelle“ weggenommen habe. Am Anfang war ich noch ein bisschen in seiner Nähe, aber dann hat er angefangen irgendetwas zu reden, wovon ich nichts verstanden habe. War ein bisschen gruselig, also bin ich noch 20-30m von ihm entfernt gegangen. Dann hat er zwischendurch auf mich geschrien, hat mich böse angeguckt und mit seinen Armen wild herumgefuchtelt. Nach 10min habe ich mir gedacht, dass bevor er mich noch angreift, gehe ich mich bei der Tankstelle ausruhen und dann wieder zur alten, logistisch schlechten Stelle. Bei dem Zeitpunkt war ich echt glücklich, dass ich doch Pfefferspray gekauft habe und ich habe dort das erste Mal (in der Luft) getestet, ob da auch wirklich irgendetwas rauskommt. Nach ungefähr einer Stunde warten, hat mich endlich jemand mitgenommen. Zu dem Zeitpunkt war es echt mein Lebensretter, da meine Laune schon ein bisschen runtergegangen ist. Er ist bis jetzt der einzige Fahrer gewesen, mit dem ich echt ein tiefes Gespräch hatte. Er kam selber gerade vom nördlichsten Punkt Europas, ist aber sonst ein Deutscher. Er hat gerade so gesehen eine Mid-Life-Crisis. Er hat sein ganzes Leben lang gearbeitet, hat seine eigene Firma, hatte eine Frau, jetzt ist er geschieden, hatte ein Haus, jetzt hat er es verkauft. Jetzt fährt er einfach mit seinem Auto durch die Gegend, sucht den Sinn des Lebens und ist glücklich. Das hat mir wieder einmal sehr gezeigt, dass man neben der Arbeit und dem Workaholic Dasein (wozu ich auch neige) auch mal eine Pause braucht und dass Reisen die beste Variante für diese Pause ist. Mit ihm habe ich dann auch an einer Raststätte Mittag gegessen, wir haben insgesamt 3-4h zusammen verbracht und die ganze Zeit geredet. In Kaunas hat er mich auch direkt vor die Haustür meiner Couchsurferin gebracht, die auch megatoll ist und mit der ich mich sehr gut verstehe. Der erste Tag wag perfekt! Da mich dieses Thema sehr interessiert und ich mich in letzter Zeit ein bisschen darüber erkundigt habe, teile ich mein Wissen mit euch. Zypern ist ein Inselstaat, das nicht-offiziell zwei Regierungen hat. Süd-Zypern ist die Republik Zypern, Nord-Zypern ist die Türkische Republik Nordzypern. Wodurch entstand diese Spaltung? Im Jahr 1974. wollte die griechische Militärdiktatur den Präsidenten zu der Zeit, der auf demokratischen Weg gewählt wurde, töten und einen Putsch veranstalten. Die Türkei ist heran geeilt und hat seine “Hilfe” angeboten, da sie besorgt war, dass es Probleme mit der Erbauung eines ordnungsgemäßen Rechtsstaates geben würde. Ab dem Zeitpunkt hat die Türkei Zypern geteilt und besetzt seitdem 37% Zyperns. Angeblich hatte diese Idee der Außenminister der USA und auch England hat dies unterstützt. Jetzt wird es aber durch mehrere Resolutionen der Vereinten Nationen verurteilt. Wichtig ist auch zu erwähnen, dass der Präsident zu der Zeit noch im selben Jahr wieder an die Macht kam und auch die Regierung wiederhergestellt wurde. Die türkische Regierung blieb aber. Was sind die Folgen? Mehr als 170 000 Griechen wurden gewaltsam aus ihrem Zuhause weggeschickt und die Türkei hat Türken vom Festland (meist arm und ungebildet) zur Insel in die Häuser der Griechen gebracht. Damit möchte die Türkei Zypern auf demokratischem Weg für sich bekommen (je mehr Türken, desto mehr wird die türkische Regierung gewählt). Diese Türken sind aber illegale Immigranten und das ist ein Kriegsverbrechen. Bis die Türkische Republik Nordzypern international nicht anerkannt ist, muss die Republik Zypern (Südzypern) sich um die ganze Insel kümmern. Die Bewohner Nord-Zyperns bekommen trotzdem einen Pass der Republik Zypern, wodurch sie auch Einwohner der EU sind und sie Rente, kostenlose Gesundheitsfürsorge und Arbeit in Südzypern bekommen (ohne, dass sie dem Süden Steuern zahlen). Natürlich wurde ihnen auch der türkische Pass angeboten, aber die Meisten möchten den nicht. Hassen sich der Norden und Süden? Ich habe überlegt, ob der Konflikt ähnlich zum russisch-estnischen Konflikt ist. Soviel, wie ich verstanden habe, ist es so. Ja, es gibt Türkisch-Zypern und Griechisch-Zypern, doch eigentlich wollen sie auch nur Eins sein. Das hat man dort auch gemerkt (siehe Bilder). Meine Informationsquelle, ein Couchsurfer aus Zypern, meinte, er fühlt sich als Zypern (und nicht als Grieche). Das Problem liegt nicht zwischen den Menschen, sondern ist rein politisch: die Türkei möchte ganz Zypern für sich. Was ist die Rolle der EU in diesem Konflikt? Die Türkeimöchte ja in die EU steigen, doch eines der Bedingungen ist, dass sie Zypern frei lassen müssen und die ganze Insel als die Republik Zypern anerkennen müssen. Zypern unterstüzt, dass die Türkei in die EU genommen wird, da sie sich dadurch erhoffen, dass sich das Problem löst und die Türkei die Gesetze der EU anerkennt. Die anderen Länder sehen Zypern aber als Grund, warum sie die Türkei nicht in die EU möchten. “Die Türkei hat doch Zypern besetzt, so können wir sie nicht nehmen.” Sie sprechen nur darüber, dass Zypern Eins sein soll, aber die Einwohner Zyperns wünschen sich mehr Unterstützung und reale Taten. Manchmal finden Verhandlungen statt, aber ohne Resultat. Gibt es Hoffnung?
So die Griechisch-Zypern als auch die Türkisch-Zypern möchten eigentlich sehr gerne Eins sein, aber wenn man sich die Aktionen der Türkei anschaut, ist die Wahrscheinlichkeit (wenigstens in der nahen Zukunft) sehr gering. Wen dieses Thema mehr interessiert, gibt es auf der Open-Diplomacy Seite einen sehr guten Überblick, auch die Oxford Research Group hat darüber geschrieben. Desweiteren findet man auf der Europ Topics Seite viele aktuelle Informationen. Noch kurz eine Zusammenfassung über Zypern:
Zypern ist ein sehr schönes Land. Überall ist es sauber, die Menschen sind freundlich, es gibt viele Katzen und es gibt viel zu sehen. Mit einer Woche kommt man aber gut herum und sieht das Meiste. Länger lohnt es sich nicht dort zu sein, außer man will im Trodos Gebirge wandern oder z.B. Tauchen gehen, so wie ich das plane. Die einzige große Stadt, die wir nicht besucht haben, war Limassol. Dort schien es aber auch nicht sooo spannend zu sein. Hier aber 10 Fakten über Zypern:
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Ich bin Laura und ich liebe Reisen! Herzlich willkommen in meinem Blog und in meine Abenteuer!
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June 2019
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