Im Projekt in Frankreich hatten wir einen freien Tag, wo viele nach Paris gegangen sind. Ich hatte aber keine Lust 1,5h dorthin zu fahren, also habe ich mir gedacht, dass ich einfach irgendwo in die Natur gehe. (Ich werde mehr und mehr zu einem Naturkind…) Bei einem meiner vorherigen Blogposts habe ich (glaube ich?) schon gesagt, dass ich mit einem der Organisatoren sehr gut zurechtkam. Der hatte zufällig ein Auto und auch einen freien Tag. Logische Schlussfolgerung: wir gehen mit dem Auto in die Natur. Wir sind zusammen mit dem Litauer, der Slowenin und noch einer anderen Estin zum Schloss Fontainebleau gegangen. Das Schloss lag ungefähr eine halbe Stunde Autofahrt von unserem Zuhause. Wir waren im Schlosspark und auch im Schloss selbst, das es für junge Leute bis 26 Jahre umsonst ist. Es war nicht wirklich etwas Besonderes, aber es war auf jeden Fall sehr schön! Ich bin nicht wirklich ein Fan von Museen oder so, also bin ich einfach durch‘s Schloss gegangen und das war’s. Nach dem Schlossbesuch waren wir in der Stadt und haben uns dort Essen gekauft. Am Nachmittag waren wir noch im Wald, saßen auf einem megagroßen Stein und haben uns einfach unterhalten. Danach sind wir noch ein bisschen rumgefahren bis wir zu einem Kanal kamen, wo wir dann wieder gesessen und geredet haben. Der Tag war sehr entspannend und schön! Wir haben auch ein paar schöne Bilder gemacht! Der Höhepunkt des Tages für mich war, dass ich in Frankreich mit dem Auto fahren konnte! Da der französische Organisator nicht wirklich gut mit dem Auto fahren konnte bzw ich mich überhaupt nicht sicher mit ihm gefühlt habe, bin ich dann gefahren! Beim Parken hat er zum Beispiel explizit nach meiner Hilfe gefragt, weil er das lange nicht mehr gemacht hat. Auf dem Rückweg, als ich dann gefahren bin, ist uns auf dem Weg sogar ein Wildschwein über die Straße gelaufen. Ich dachte immer, so etwas würde man nur in Estland sehen, weil es ja so viel Wald in Estland gibt. Jetzt habe ich aber mein erstes Wildschwein in Frankreich gesehen. Auch toll!
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Das Projekt Youth Are The Voice in Frankreich dauerte ingesamt sieben Tage, wovon ein Tag frei war. Jeden Tag hatten wir viel zu tun, was mir sehr gefallen hat. Aber warum? Abgesehen davon, dass man umsonst reisen konnte, gibt es noch drei Gründe: Erstens habe ich viel gelernt und konnte mein vorhandenes Wissen erfrischen. Allgemeine Kommunikationstechniken kannte ich und auch in der Fotografie habe ich Grundkenntnisse. Jedoch habe ich zum Beipsiel über Philosophen dazu gelernt: schon Sokrates, Protagoras, Parmenides und Cicero hatten schon damals verschiedene Kommunikationsstrategien definiert. Der größte Wow-Effekt war aber bei unseren Media Lab Themen. Ich weiß nicht, wo ich die letzten 19 Jahre gelebt habe, dass ich noch nie etwas über die Nashville Bürgerrechtsbewegung gehört habe. Als ich ein bisschen mehr dazu gelesen habe, erschien mir das ein sehr wichtiges Thema in der Geschichte zu sein. Warum wurde uns davon nichts in der Schule erzählt? Genauso weiß ich nichts davon, dass die Nazis auch in Dänemark was gemacht haben? Ich bin Halbdeutsche, müsste ich so etwas nicht wissen? Auch Apartheid war zuvor für mich ein Fremdwort. Jetzt weiß ich aber, dass es ein System der Rassentrennung in Süd-Afrika war. Wo habe ich mein ganzes Leben gelebt, dass ich diese Sachen nicht wusste?! Zweitens habe ich so viele neue Menschen kennengelernt. Ihr wisst gar nicht, wieviele interessante Menschen es in der Welt gibt! Einer der Franzosen hat zum Beispiel eine Weltreise gemacht und dann haben wir viel darüber geredet. Ein Anderer, der mit der italienischen Organisation kam, ist eigentlich aus Mali, hat mehrere Jahre in Frankreich gelebt (d.h. er spricht perfekt Französisch) und macht jetzt seinen Doktor in Politik in Italien (d.h. er spricht perfekt Italienisch). Dann habe ich mehr mit einer Slovenin gesprochen, die Disain studiert – sie war einfach megasüß. Dann hatten wir zwei Polen, die megagut fotografieren konnten, und wo ich bis zum Ende hin nicht ganz verstanden haben, ob die homosexuell sind und/oder zusammen sind. Wenn wir schon über Pärchen reden, schreibe ich auch über die Teilnehmer der kroatischen Organisation: sie kamen zwar mit der kroatischen Organisation, aber das Mädchen war aus Mazedonien und der Junge aus Bosnia und Herzegovina. Sie haben sich auf einem anderen Erasmus-Projekt kennengelernt und sind jetzt schon 5 Monate zusammen, währenddessen sie sich ungefähr 30 Tage gesehen habe. Das ist erstaunlich und sehr cool! Am Ende waren wir wie eine kleine Familie! Drittens haben wir nicht nur akademisches Wissen (wie funktionier Kommunikation) bekommen, sondern auch sehr viel über andere Kulturen gelernt. Wusstest ihr zum Beispiel, dass alle aus den Balkan-Staaten in ihrer eigenen Sprache miteinander kommunizieren können? Zum Beispiel hat die eine Kroatin mit der Mazedonierin auf Kroatisch gesprochen und sie hat in makedonisch geantwortet. Das wäre als ob Esten mit Finnen reden könnten, jedoch verstehe ich nur sehr wenig auf Finnisch. Auch die Polen haben die Slovenen einigermaßen verstanden. Da habe ich mir überlegt, eines der Balkansprachen zu lernen, dann kann ich mit allen sprechen! Außerdem habe ich auch gelernt, dass Litauisch gar nicht so sehr dem Russischen ähnelt, obwohl es sich für mich sehr ähnlich anhört. Zusammengefasst finde ich, dass diese Woche in Frankreich mit diesen Menschen perfekt war und ich bin sehr zufrieden, dass ich teilgenommen habe. Jetzt habe ich mich schon beim nächsten Projekt in Deutschland angemeldet, wo wir über Management sprechen. Ich weiß zwar noch nicht, ob ich angenommen wurde, aber ich hoffe! Auf jeden Fall empfehle ich wenigstens ein Mal mit Erasmus an einem Projekt teilzunehmen!
Mit dem Video habt ihr ein bisschen gesehen, was wir in Frankreich gemacht haben. Jedoch was haben wir dort genauer gemacht? Ich werde nicht jeden Tag genau beschreiben, weil der Blogpost sonst sehr lang werden würde! Hier aber eine kurze Beschreibung unseres Tagesablaufes: Frühstück, 1. Schulung, Pause, 2. Schulung, Mittagessen, Media Lab (ich erzähle gleich, was das ist), Abendessen, Party. Das Ziel des Projektes war es am Ende der Woche eine Mediakampagne aufzubauen, die gegen ein Problem der Gesellschaft kämpft. Zum Beispiel hatte meine Gruppe das Thema Bürgerrechte in Amerika (1954-1968), wo wir ohne Gewalt dafür „gekämpft“ haben, dass Schwarze die gleichen Rechte wie Weiße haben. Die anderen Gruppen hatten andere Länder (Dänemark, Indien, Süd-Afrika), jedoch ähnliche Segregationsthemen. All diese Problem fanden aber in einer Zeit statt, wo es keine Sozialmedien gab. Also mussten wir diese Bewegung in der heutigen Zeit mit Sozialmedien erstellen. Wir haben eine Facebook-Seite erstellt, einige haben auch Instagram oder Youtube benutzt, und dann mussten wir den Inhalt für unsere Kampagne ausdenken. Am Morgen hatten wir immer Schulungen zu einem Thema, was wir dann am Nachmittag selber ausprobieren mussten. Zum Beispiel war eines der Themen, wie man Fake-News erkennt und dann mussten wir am Nachmittag selber Fake-News schreiben, dann haben wir gelernt, wie man gute Bilder und Videos macht und auch das mussten wir dann am Nachmittag machen. Wir haben auch allgemein über Kommunikation und verschiedene Theorien gelernt. Die nachmittägigen Sessions wurden Media Labs gennant, das war also der Teil, wo wir die Theorie in die Praxis umsetzen mussten. Unsere Gruppe war sehr vorbildlich, da wir irgendwie von Anfang an alle Aufgaben sehr klar verteilt haben. Einer war Fotograf und hat das alles generell organisiert; ein Mädchen studiert Disain, d.h. sie hat unsere Plakate gemacht; eine Dritte war unsere „Stimme“, d.h. sie hat unsere Reden gehalten und in den Videos gesprochen; ein Anderer war unser Laufbursche (hat Kaffe und Tee gemacht), Schauspieler im Film und manchmal hatte er auch ganz gute Ideen; und ich habe hauptsächlich alle Texte geschrieben (irgendwie habe ich angefangen, das zu mögen). Hier könnt ihr das Ergebnis sehen. Im nächsten Blogpost könnt ihr schon lesen, wie mir das alles gefallen hat! Die Bilder wurden nicht von mir gemacht, sondern von den folgenden Teilnehmern: Tomek Kern, Michal Sloniewski, Lilith Harutyunyan, Marie Pappel und Toni Kovandjeva.
Long time, no see! Zwischendurch ist aber auch nicht viel passiert, wovon ich euch hätte erzählen können. Jetzt ist aber wieder etwas passiert, also schreibe ich darüber! Letzte Woche war ich auf meinem ersten Erasmus Projekt in Frankreich, in der Nähe von Paris in Villemer. Auf Facebook folge ich verschiedenen Organisationen, die solche Erasmus Projekte machen, jedoch bin ich auf dieses Projekt relativ zufällig gestoßen: an einem Abend habe ich gesehen, dass Teilnehmer für ein französisches Projekt über das Thema Sozialmedien gesucht werden. Normalerweise schenke ich diesen Anzeigen nicht so viel Aufmerksamkeit, da ich ja jetzt zur Uni gehe und vorbildlich studieren möchte... Aber dieses Projekt war megainteressant für mich: Paris?! Sozialmedia?! Das ist wie für mich gemacht! Schnell habe ich das Formular zum Kandidieren ausgefüllt, wo ich, wie in jedem solchen Formular, einfach schreiben musste, was für eine Person ich bin, warum ich teilnehmen möchte und was ich daraus lernen möchte. Am nächsten Tag habe ich eine positive Antwort bekommen: ich wurde angenommen! Ich war sehr glücklich und wusste sofort, dass ich auf jeden Fall dort hin will! Kurz habe ich geguckt, ob ich zu diesem Zeitpunkt keine Prüfungen habe, aber das ging alles gut: die eine Prüfung, die ich hatte, konnte ich weiterschieben. Meine Reise stand also nichts mehr im Weg! Am Anfang musste ich die Flugtickets usw selber kaufen, doch später wurde mir alles wieder zurück bezahlt. Ein paar Tage vor dem Projekt haben wir uns mit den anderen estnischen Teilnehmern und der estnischen Organisation (Noored Ühiskonna Heaks) getroffen und ein bisschen über das Projekt und die allgemeinen Regeln gesprochen. Am 5. November ging es dann endlich los! Am Morgen bin ich mit den anderen zusammen gestartet um nach Paris zu fliegen. Wir sind über Helsinki geflogen und alles lief super. Als wir in Paris angekommen sind, hatten wir 1-2h bis zum Zug Zeit, wo wir dann einen Döner essen gegangen sind (ich muss sagen, deutsche Döner sind deutlich besser!). Um 18Uhr haben wir uns mit den anderen Teilnehmern aus den anderen Ländern am Hauptbahnhof getroffen, um zusammen den Zug nach Villemer zu nehmen. Wie es für Esten üblich ist, haben wir nicht sehr viel mit den anderen Teilnehmern gesprochen... Am Anfang dachte ich, dass wir nur mit dem Zug fahren müssen und dann sind wir da. Es stellte sich heraus, dass wir nach der Zugfahrt noch mit dem Bus fahren müssen. Dann stellte sich heraus, dass wir nach der Busfahrt noch mit dem Auto fahren müssen. Als wir dann endlich ankamen, haben wir Abendbrot gegessen und wir wurden in unsere Zimmer gebracht. Die Esten waren alle zusammen. Am Anfang fand ich das ein bisschen doof, weil ich doch die Menschen aus den anderen Ländern näher kennenlernen wollte, aber am Ende war es doch ganz gut. Was wir im Projekt gemacht haben, wirst du im nächsten Post erfahren! |
Ich bin Laura und ich liebe Reisen! Herzlich willkommen in meinem Blog und in meine Abenteuer!
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June 2019
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