Jetzt bin ich schon einige Zeit wieder in Estland zurück und habe mich wieder an das Leben hier gewöhnt. Einige Gewohnheiten habe ich aber auch aus Madagaskar übernommen. Da ich 5 Monate fast nur mit Naturwissenschaftlern zusammen gelebt habe, hat sich das natürlich dementsprechend auf mich “abgefärbt”. Naturwissenschaftler kümmern sich ja oft mehr um Tiere und wissen da auch mehr drüber Bescheid. Natürlich wusste ich vorher auch, dass man recycelbare Produkte kaufen soll und das Plastik schlecht ist, aber irgendwie war ich mir darüber nicht so ganz bewusst, warum und wer daran Schuld ist. In Madagaskar hat sich das dann geändert. Besonders auch deswegen, weil ich sehr stark den Kontrast gesehen habe. Die Einheimischen haben sich nämlich überhaupt nicht so sehr um die Natur gekümmert. Mein Schulweg, den ich schon vorher als so wunderschön beschrieben habe, ist eigentlich gar nicht so wunderschön, da man zwar schon aufs Meer gucken kann, aber davor ist alles voller Müll. Ein Mal bin ich mit dem Boot aus dem Camp in die Stadt gefahren. Auf dem Boot war ein Hai, vermutlich schwanger und mit abgeschnittenen Flossen (die sind in China sehr beliebt). So etwas bringt einen dann schon zum Denken. Da ich schon in Madagaskar mich quasi vegetarisch ernährt habe, war es nicht besonders schwierig, dass in Estland fortzuführen. Oft esse ich einfach nur Reis mit Gemüse. Jedoch sage ich nicht 100% “nein” zu Fleisch. Wenn ich z.B. im Restaurant bin oder mein Vater doch etwas mit Fleisch zubereitet (wobei ich mich da jedes Mal darüber beschwere), dann esse ich das schon. Jedoch habe ich, seit ich aus Madagaskar zurück bin, noch kein Mal Fleisch aus dem Supermarkt gekauft. Ich habe danach einfach kein Bedürfnis und mein Körper hat sich daran gewöhnt, dass er nicht mehr so oft Fleisch bekommt. Vielleicht stirbt dank mir jetzt ein Tier weniger… Eine weitere Veränderung in meinem Leben nach Madagaskar, ist die Reduzierung von Plastik(tüten). In Estland ist es besonders schlimm, da man quasi überall Plastiktüten “umsonst” bekommt. Jedoch lege ich mein Gemüse und Obst einfach gleich in meine Stofftasche oder in den Korb. Das habe ich vermutlich auch schon vorher ein bisschen gemacht, aber nun tue ich das bewusster. Ich bin jetzt zwar kein full-Öko oder so, aber ich denke, dass es nicht schwierig ist so kleine Sachen zu machen. Bestimmt gibt es noch mehr Sachen, die ich nun anders mache, aber dies sind die Hauptsachen, dich ich bestimmt verändert habe.
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Das Ende des Schuljahres ist nah und viele müssen sich nun entscheiden, was sie nach dem Abschluss machen wollen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele immer noch nicht wissen, was sie machen wollen. Deswegen habe ich mir überlegt, dass ich ein bisschen darüber schreibe, wie mich mein FSJ beeinflusst hat. Ich wollte am Anfang auch über die Nachteile schreiben, aber da gibt es gar nicht so viele.
Ich wusste schon seit der 10. Klasse, dass ich Psychologie studieren möchte. Zwischendurch habe ich zwar immer wieder etwas Neues gefunden, aber am Ende habe ich mich immer für Psychologie entschieden. Das größere Problem war, wo ich studieren möchte. Ich habe mich an einer britischen Universität beworben, jedoch habe ich mich dann im August, kurz vor meiner Madagaskarreise dazu entschieden, nicht in England zu studieren. Da ich aber bis August 100%-ig sicher war, dass ich in England studieren möchte, habe ich mich nirgendwo anders beworben. Als ich aus Madagaskar zurück gekommen bin, habe ich mir überlegt, was ich nun machen soll. Ich hatte keine Lust, mich an einer deutschen Universität zu bewerben, weil es dort einfach zu viele Unis gibt. Eigentlich habe ich mich schon ein bisschen umgeguckt, aber irgendwie fand ich nur die Privat-Unis gut. Dann kann ich schon in Estland studieren. Ich habe mir gedacht, dass ich mir ja keine Sorgen machen muss, in Estland in die Uni zu kommen, ich habe eine Goldmedaille (alles estnische Fünfen im Zeugnis) und meine Prüfungen waren auch sehr gut. Dann habe ich angefangen zu gucken, was ich denn brauche, um in der Universität Tartu Psychologie zu studieren: akademischer Test und ein Fachtest. Wenn so, dann so... Den akademischen Test habe ich erfolgreich absolviert. Ich brauchte 51 Punkte und habe genau 51 Punkte bekommen. Mehr muss man sich ja nicht anstrengen. Am schwierigsten waren für mich die mathematischen und logisches-Denken Teile, also vier von sieben Teilen. Ich habe doch fast ein Jahr kein Mathe mehr gemacht (das ist vielleicht der einzige Nachteil von einem Freiwilligen-Jahr). Im Juli habe ich dann den Fachtest, mal sehen wie das wird. Hier aber meine drei Empfehlungen:
Die estnische Bloggala (Eesti Blogiauhinnad, EBA) ist eine Art Wettbewerb, wo man in verschiedenen Kategorien kandideren kann und dann wird der 'beste' Blog ausgewählt.
Die Veranstaltung wird von einer der bekanntesten Blogerinnen Estlands organisiert und es wird sehr stark kritisiert. Erstens wird der beste Blogger von Lesern gewählt, was bedeutet, dass wer mehr Leser hat, der gewinnt. Zweitens wird auch gesagt, dass die Blogger, die kandidieren, einfach nur Sponsoren suchen und berühmter werden wollen. Ich habe mich dazu entschieden, trotzdem zu kandidieren, da ich mich mit anderen Bloggern austauschen will. Mich interessieren andere Reiseblogger und deren Reisen und wie sie dann darüber berichten. Ich habe mich dann also angemeldet und ein paar Wochen später habe ich erfahren, dass es eine offene Veranstaltung ist. Naja, jetzt habe ich mich dort aber schon angemeldet, dann werde ich mich nicht wieder abmelden. Ich bin überhaupt nicht auf den Gewinn aus (obwohl es natürlich toll wäre, zu gewinnen), weil ich meinen Blog für mich selber schreibe. Auch habe ich keine Lust, so viel Marketing zu machen, dafür bin ich zu faul! Ich genieße lieber mein Leben, trainiere und reise! Gerade werden in der estnischen Zeitschrift Õhtuleht Artikel über die Kandidaten geschrieben, wofür wir 10 Fragen beantworten mussten. Jeden Tag werden 3 Artikel über 3 Blogger veröffentlicht, jedoch war noch kein Reiseblogger dabei. Auch meine Antworten wurden noch nicht veröffentlicht. Vielleicht werde ich auch die einzige Reisebloggerin sein und kann mich dann mit gar keinem austauschen? Wenn wir schon über Blogs sprechen, dann empfehle ich euch meinen Libelingsblog: Seiklused ja jutud (Abenteuer und Geschichten seiklusjutud.blogspot.com.ee). Ist zwar auf Estnisch, aber vielleicht ist jemand dann motiviert Estnisch zu lernen. :) Am Anfang war es auch ein Reiseblog, nun ist es jedoch ein Familienblog. Das ist der einzige Blog, den ich wirklich regular lese. Ich mag überhaupt nicht solche Blogs, die Sachen verlosen und so ihren Fame bekommen. Meiner Meinung nach zeigt es nicht die eigentlich Qualität des Blogs. Sowieso wird man mit dem Bloggen in Estland nicht reich! Endlich hat es die Regenzeit nach Madagaskar geschafft. Eigentlich bin ich sehr froh, dass ich vor der richtigen Regenzeit weggegangen bin, jedoch wäre es bestimmt auch interessant gewesen. Auf jeden Fall war Mitte März meine ganze Facebook Timeline mit Bildern aus Madagaskar voll, wo Straßen überschwemmt oder total kaputt waren. Ein bisschen habe ich den Regenzeit-Geschmack schon im Januar bekommen, jedoch dass, was im März passiert ist, ist noch etwas ganz anderes! Ich schreibe mal ein bisschen über die Fakten:
Mitte März, 15.-19. März, ist ein Zyklon mit dem Namen Eliakim in Madagaskar eingetroffen. Die maximale Windgeschwindigkeit betrug 83km/h, was vielleicht in Europa nur ein Sturm ist und nicht viel Schaden anrichtet, jedoch in Madagaskar ist es etwas ganz anderes. Deswegen hat Madagaskar auf die rote Gefahrenstufe erhöht. Nach den Daten der einheimischen Medien sind mit dem Stand des 19. Märzes 17 Menschen gestorben, 6200 Menschen evakuiert und 1500 Häuser wurden in der Region Analanijirofo und Atisinanana beschädigt. Außerdem ist der Zugang zu diesen Regionen wegen Erdverschiebungen und überschwemmten Straßen begrenzt.(erccportal.jrc.ec.europa.eu/Maps/Daily-maps# ) Gleichzeitig sagt die UN, dass schon am 8. März ein schlimmer Zyklon war, wovon ich aber nicht besonders viel gehört/gesehen habe. (www.unocha.org/story/madagascar-un-and-partners-appeal-us20m-assist-250000-people-affected-cyclone-enawo) Vermutlich ist dort gerade ein Zyklon nach dem Anderen. Ist ja immerhin Regenzeit! Zum Glück ist meinen Freunden nichts passiert, aber nach den Bildern zu urteilen, war es an anderen Orten Madagaskars sehr schlimm (siehe Bilder). Was mich aber wundert, ist erstens, dass in den internationalen (großen) Medien überhaupt nicht darüber gesprochen wird. Ich verstehe, dass das vermutlich jedes Jahr so passiert, jedoch könnte man trotzdem ein wenig Information teilen. Was mich aber noch mehr wundert, ist, dass die Madagassen nicht nachhaltig bauen können. Es ist doch keine Überraschung, dass es in der Winterzeit ein bisschen mehr regnet. Wie kann man sein Haus immer noch aus Holz bauen, wenn dort Wasser durchkommt, wie kann man sich nicht etwas Effektiveres ausdenken, was nicht mit jedem Zyklon mitgerissen wird? Ich glaube aber fest daran, dass Madagaskar irgendwann dort hin kommt, dass nicht jedes Jahr alles kaputt geht! |
Ich bin Laura und ich liebe Reisen! Herzlich willkommen in meinem Blog und in meine Abenteuer!
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June 2019
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