Das Projekt Youth Are The Voice in Frankreich dauerte ingesamt sieben Tage, wovon ein Tag frei war. Jeden Tag hatten wir viel zu tun, was mir sehr gefallen hat. Aber warum? Abgesehen davon, dass man umsonst reisen konnte, gibt es noch drei Gründe: Erstens habe ich viel gelernt und konnte mein vorhandenes Wissen erfrischen. Allgemeine Kommunikationstechniken kannte ich und auch in der Fotografie habe ich Grundkenntnisse. Jedoch habe ich zum Beipsiel über Philosophen dazu gelernt: schon Sokrates, Protagoras, Parmenides und Cicero hatten schon damals verschiedene Kommunikationsstrategien definiert. Der größte Wow-Effekt war aber bei unseren Media Lab Themen. Ich weiß nicht, wo ich die letzten 19 Jahre gelebt habe, dass ich noch nie etwas über die Nashville Bürgerrechtsbewegung gehört habe. Als ich ein bisschen mehr dazu gelesen habe, erschien mir das ein sehr wichtiges Thema in der Geschichte zu sein. Warum wurde uns davon nichts in der Schule erzählt? Genauso weiß ich nichts davon, dass die Nazis auch in Dänemark was gemacht haben? Ich bin Halbdeutsche, müsste ich so etwas nicht wissen? Auch Apartheid war zuvor für mich ein Fremdwort. Jetzt weiß ich aber, dass es ein System der Rassentrennung in Süd-Afrika war. Wo habe ich mein ganzes Leben gelebt, dass ich diese Sachen nicht wusste?! Zweitens habe ich so viele neue Menschen kennengelernt. Ihr wisst gar nicht, wieviele interessante Menschen es in der Welt gibt! Einer der Franzosen hat zum Beispiel eine Weltreise gemacht und dann haben wir viel darüber geredet. Ein Anderer, der mit der italienischen Organisation kam, ist eigentlich aus Mali, hat mehrere Jahre in Frankreich gelebt (d.h. er spricht perfekt Französisch) und macht jetzt seinen Doktor in Politik in Italien (d.h. er spricht perfekt Italienisch). Dann habe ich mehr mit einer Slovenin gesprochen, die Disain studiert – sie war einfach megasüß. Dann hatten wir zwei Polen, die megagut fotografieren konnten, und wo ich bis zum Ende hin nicht ganz verstanden haben, ob die homosexuell sind und/oder zusammen sind. Wenn wir schon über Pärchen reden, schreibe ich auch über die Teilnehmer der kroatischen Organisation: sie kamen zwar mit der kroatischen Organisation, aber das Mädchen war aus Mazedonien und der Junge aus Bosnia und Herzegovina. Sie haben sich auf einem anderen Erasmus-Projekt kennengelernt und sind jetzt schon 5 Monate zusammen, währenddessen sie sich ungefähr 30 Tage gesehen habe. Das ist erstaunlich und sehr cool! Am Ende waren wir wie eine kleine Familie! Drittens haben wir nicht nur akademisches Wissen (wie funktionier Kommunikation) bekommen, sondern auch sehr viel über andere Kulturen gelernt. Wusstest ihr zum Beispiel, dass alle aus den Balkan-Staaten in ihrer eigenen Sprache miteinander kommunizieren können? Zum Beispiel hat die eine Kroatin mit der Mazedonierin auf Kroatisch gesprochen und sie hat in makedonisch geantwortet. Das wäre als ob Esten mit Finnen reden könnten, jedoch verstehe ich nur sehr wenig auf Finnisch. Auch die Polen haben die Slovenen einigermaßen verstanden. Da habe ich mir überlegt, eines der Balkansprachen zu lernen, dann kann ich mit allen sprechen! Außerdem habe ich auch gelernt, dass Litauisch gar nicht so sehr dem Russischen ähnelt, obwohl es sich für mich sehr ähnlich anhört. Zusammengefasst finde ich, dass diese Woche in Frankreich mit diesen Menschen perfekt war und ich bin sehr zufrieden, dass ich teilgenommen habe. Jetzt habe ich mich schon beim nächsten Projekt in Deutschland angemeldet, wo wir über Management sprechen. Ich weiß zwar noch nicht, ob ich angenommen wurde, aber ich hoffe! Auf jeden Fall empfehle ich wenigstens ein Mal mit Erasmus an einem Projekt teilzunehmen!
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Ich bin Laura und ich liebe Reisen! Herzlich willkommen in meinem Blog und in meine Abenteuer!
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June 2019
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