Letzten Sontag waren wir im River Valley Shakopee Campus und OMG, was für eine Show da abging! Wir sind in die Kirche gegangen, um eine neue Host-Familie zu finden. Die haben wir dort zwar nicht gefunden, aber dafür haben wir so ein Kulturerlebnis bekommen, sodass es das auf jeden Fall wert war!
Erstens sieht die Kirche gar nicht aus wie eine Kirche sondern mehr wie ein Kino. Beim Eingang ist gleich ein Empfang, wo eine nette Dame erklärt, wo was ist. Links gibt es ein Kinderabteil, wo Erzieher sich um die Kinder während des Gottesdienstes kümmern. Der Raum, wo der Gottesdienst abläuft sieht eher aus wie ein Kinosal. Die Sitze sind megagemütlich, vorne gibt es eine Bühne, überall ist high-quality Technik und alles ist modern. Die Bilder reden selber! Der Gottesdienst selber war auch volle Party! Alles fing mit einem Konzert. Die Band sang irgendwelche Jesus-Lieder, dessen Worte ich zwar nicht ganz verstand, aber die Stimme war mega! Danach kam eine Gruppe von Menschen, die Drogenabhängige waren und darüber sprachen, wie der Glaube geholfen hat, aus der Sucht rauszukommen. Es war ziemlich hart diese Geschichten zu hören. Eine wurde schon mit 9 Drogendealerin, weil die Mutter das wollte. Alle Geschichten fingen damit an, dass die Eltern sich nicht wirklich um die Kinder gekümmert haben. Das hat mich aber meine Eltern noch mehr wertschätzen gemacht und ich bin wirklich sehr dankbar, dass ich so coole Eltern haben, die sich um. ich kümmern (und mich nicht dazu zwingen, Drogen zu verkaufen :D). Wenn ich den amerikanischen Gottesdienst mit dem estnischen/deutschen vergleiche, dann hat mir am meisten gefallen, dass nicht so viel darüber gesprochen wurde, was Jesus früher gemacht hat, sondern wie er heute die Menschen hikft und wie stark der Glaube ist. Der Gottesdienst war viel aktiver und die Menschen sind richtig aufgegangen! Wenn es in Estland/Deutschland auch solche Gottesdienste gäbe, wären viel mehr Menschen gläubig. Witze aus dem Bookfield: Diese Woche habe ich zwar nichts verkauft, aber das ist nicht so wichtig. Ich habe so viel gelernt und nächste Woche wird viel cooler! Diese Woche war mein Attitude megastabil und ich habe kein Mal geweint! Ein bisschen Fun für euch auch: 1. Am Mittwoch habe ich geguckt, wie unser Organisationführer arbeitet und wir hatten so einen witzigen Sit-Down (sit-down heißt, dass wir uns mit der Familie hinsetzen und die Bücher zeigen). Wir wussten vorher, dass die Familie aus Mexiko war, also haben wir gleich in Spanisch gesprochen. Als wir uns hinsetzten, konnte der Vater aber kein Englisch, also haben wir alles über Google Translate gemacht. Den haben die Bücher gefallen, aber am Ende stellte sich heraus, dass das gar nicht der Vater war sondern der Cousin! Obwohl wir am Anfang gefragt hatten, ob es der Vater ist!!! Es war so witzig am Ender und auch die ganze Zeit über Google Translate zu kommunizieren war echt witzig! 2. Am Freitag habe ich gesehen, wie eine Familie Raupen fängt, die in einen Käfig tut und dann wartet, bis die in ein Kokon gehen und Schmetterlinge werden. Danach lassen sie sie frei! Ich habe zwar nicht ganz verstanden, warum die das machen, aber es war cool einen echten Kokon zu sehen! 3. Ich konnte mich am Freitag auf Deutsch und Russisch vorstellen! Es war eine coole Woche und nächste Woche wird noch viel cooler! Kleines Video in der Kirche: https://streamable.com/wvjd5
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Die erste volle Woche ist hinter mir!!, Und ich lebe noch! Die Woche begann ruhig, am Montag war ich mit meinem Manager, Siim, und habe geguckt, wie er arbeitet. Am Dienstag war ich voller Energie und bin von Haus zu Haus gelaufen, aber habe nichts verkauft. Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag war mein Attitude relative null. Am Mittwoch habe ich ca um 11 geweint, ich saß auf dem Boden und habe gedacht, warum ich das mache. Am Donnerstag hätte ich fast auf dem Nachhauseweg geweint. Am Freitag hatte ich um drei Uhr ein Gespräch mit mir selbst, dass ich mich zusammenreißen soll und endlich normal arbeiten soll! Am Samstag habe ich dann wieder full power gearbeitet und mein Attitude war wieder max! Obwohl wir unter der Woche nicht in Social Media aktiv sein sollte, habe ich am Donnerstag Abend meinem besten Freund geschrieben: “Mein Attitude war gerade zwei Tage hintereinander ziemlich schlecht... gestern habe ich während des Arbeitstages geweint, heute habe ich auf dem Weg nach Hause geweint. Ich bin einfach so müde. Mein Körper ist so müde und ich kann nicht mehr.... Psychisch ist es auch schwierig... mir ist es egal, dass ich nicht wirklich viel verkaufe usw. ich bin gerade in dem Status, dass och nicht weiß, ob es das wert ist...” Ich habe von meinem besten Freudpnd motivierende Wörter gefragt und nach einem Gespräch mit ihm un dem Manager von unserem Org war ich wieder motiviert, Am Freitag ging es dann wieder besser. Die schlechten Tage kamen vermutkich davon, dass wir ein bisschen weniger geschlafen haben, als wir hätten. Das ist so witzig, weil das ist gar nicht damit verbunden, wieviel ich verkaufe. Die Kunden geben nur für eine Stunde Motivation und dann ist es wieder weg. Diese Woche kann ich am besten mit diesen Worten beschreiben: When you can’t move on, but you can’t go back, that’s when you grow. Ich habe mir selber gesagt, dass ich nicht aufgebe, weil ich eine Kämpferin bin, aber es war so schwer, weiter zu gehen, und weiter ein smiling Idiot bei der Tür zu sein. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass es mich so viel stärker gemacht hat und ich bin sehr stolz auf mich selber! Ein bisschen über Amerika:
Ein langer Post-Blog und ich würde noch mehr schreiben, aber ich denke, ihr habt keine Lust mehr zu lesen. Nächste Woche ist wieder voller Abenteuer! Jetzt gehen wir in die Kirche um eine neue Host-Familie zu suchen, weil der gerade zu viel Geld fragt... Die Verkaufsschule ist vorbei und wir haben die ersten drei Tage gearbeitet!
Am Donnerstagmorgen haben wir in der Polizei unsere Verkaufserlaubnis gemacht, Fahrräder gekauft und dann fing der Spaß an! Am Donnerstag war ich sehr motiviert und habe viele Familien gesehen. Am Freitag hatte ich so ein Gebiet, wo nicht so viele Familien lebten und ich habe viele leere Häuser besucht, weil die Menschen nicht zu Hause waren. Das hat meine Motivation stark runtergezogen, sodass ich während des Mittagessens saß und über mein Leben nachgedacht habe (normalerweise stehen wir während des Essens, um Zeit zusammen zu halten). Ich habe zwar nicht darüber nachgedacht abzubrechen, sondern mehr darüber, ob ich das wirklich den ganzen Sommer lang schaffe. In dem Moment habe ich verstanden, warum alle sagen, dass der Sommer schwer ist. Ich habe vollen Respekt vor denen, die den Sommer überstehen! Wie die Emotionen und die Einstellung die Motivation und Arbeit beeinflussen, ist unglaublich! Am Freitag habe ich mein Ziel nicht erreicht und bin nicht zwischen den Häuser gelaufen, zwischendurch bin ich gegangen. Am Samstag war meine Motivation so groß, dass ich mein Ziel erreicht habe! Ich habe aber auch verstanden, dass ich eigentlich noch viel mehr machen kann! Am Samstag war ich am Morgen voll motiviert, am Mittag ein bisschen weniger, weil es einfach megawarm war, und am Abend hatte ich so einen Motivationsschub, dass ich die letzte Stunde wie eine Verrückte zwischen den Häusern gelaufen bin, um mein Ziel zu erreichen! Am Freitag tat mein ganzer Körper weh. Am Samstag bin ich sogar mit meinem Fahrrad gefallen, weil ich mich so beeilt habe, aber ich habe den Schmerz gar nicht gespürt, weil ich nur daran gedacht habe, dass ich mein Ziel erreichen muss! Diese drei Tage waren also emotional hoch und runter genauso wie die Tage selbst. Ich denke, das macht die Sache spannend, weil man unabhängig von den Emotionen immer sein Bestes geben muss! Nächste Woche wird noch viel cooler! Die Verkaufsschule war von Samstag bis Dienstag. Der Wecker ging um 6.59 und die Lichter wurden 22.59 ausgemacht.
Am Morgen hatten wir immer einen Wettkampf, wer als Erster unter die kalte Dusche kommt. Damit hatten wir sehr viel Spaß! Normalerweise ist es so, dass Manager (die die zwei oder mehr Sommer verkaufen) erster sind und FY (first year Student, den ersten Sommer verkaufen geht) muss versuchen selber erster zu sein. Ich hatte von Tag 1 an ein commitment mit mir selber, dass ich erste bin! Am letzten Tag habe ich es auch geschafft! Zwischendurch bin ich aber auf den Rücken des Managers geflogen und von dort dann auf den Boden. Ich dachte, ich würde es vor ihr schaffen, an ihr vorbei zu springen, aber dann bin ich ihr aus Versehen auf den Rücken gesprungen, weil sie zu schnell war... 😀 Meine schnellste Zeit, in der ich fertig wurde, war 7 min - kalte Dusche, Zähne putzen, anziehen, fertiggemachtes Essen in die Tasche. Unten angekommen fing schon das Trainieren an und nach dem Frühstück und Motivationstext brachte uns ein Bus zum Trevecca Universitätscampus, wo Präsentationen statt fanden. Die erfolgreichsten Manager, die schon 10 Jahre Bücher verkauft haben und das jetzt nicht mehr machen, sondern nur noch andere trainieren, haben uns erzählt, wie wir einen erfolgreichen Sommer haben können bzw was man dafür machen muss! Danach sind wir schnell raus gelaufen und den ganzen Nachmittag haben wir geübt. Am Abend hat uns Dan Moore, CEO von Southwestern, noch coole Sachen erzählt! Die vier Tage sind megaschnell vergangen und ich habe das Gefühl, dass das eine Woche oder länger war. Wir haben so viel dazu gelernt und sind so viel on der Sonne gelaufen. Heute war der Alarm auf 3 Uhr und wir starten nach Minnesota, wo unser Team dieses Jahr verkauft. Die erste Woche lebe ich mit einem Manager und anderem FY zusammen und währenddessen müssen wir uns ein neues Zuhause suchen. Gerade ist unser Zuhause nämlich nicht in der gleichen Stadt, der Manager muss uns eine halbe Stunde mit dem Auto in die Stadt bringen. Deswegen mache ich mir aber gar keine Sorgen, wir schaffen alles! Ich bin gerade auf dem Weg von Chicago nach Nashville und es ist drei Uhr nachts. In Estland ist es gerade 9 Uhr. Ich hatte überhaupt keine Zeit vorher zu schreiben, da ich innerhalb von 1,5 Wochen 7 Prüfungen und einen 15-seitigen Marketing-Plan schreiben musste. Aber hier bin ich und jetzt schreibe ich endlich über meine Sommerpläne! Ich gehe diesen Sommer mit Southwestern Advantage Bildungsbücher in Amerika von Tür zu Tür verkaufen. Die erste Woche haben wir Verkaufstraining in Nashville, Tennesse und von dort fahren wir dann nach Minnessota mit unserem Team. Wir verkaufen Familien Bücher für kleine Kinder bis zu Oberstufenschüler und quasi alle Schulfächer. Ich denke, dass es keine Überraschung für viele ist, dass ich mich dazu entschieden habe, in Amerika zu arbeiten; ich bin doch immer schon so abenteuerlustig gewesen. Ich weiß, dass der Sommer schwer wird, da wir 12/13 Stunden pro Tag arbeiten und 6 Tage in der Woche. Außerdem ist Verkaufsarbeit nicht gerade leicht, weil man zu jeder ‘ja’-Antwort ungefähr 5 ‘nein’-Antworten bekommt. Aber ich weiß, dass ich das schaffe und ich die Beste in Estland bin, die das erste Jahr verkauft. Ich habe so viel Zeit da rein investiert, also wäre es schade, wenn ich es nicht schaffe! Ich habe mich auch schon im Frühling so viel entwickelt, der Sommer muss einfach cool werden! Mein Facebook Account habe ich geschlossen, aber wenn jemand Fragen o.ä. hat, dann könnt ihr mir schreiben: [email protected] Sonst versuche ich euch Sonntags auf dem Laufenden zu halten, was ich mache und wie coole Familien ich treffe! Den Anderen wünsche ich einen schönen Sommer! Wer meinen Blog verfolgt hat, weiß, dass ich im Januar/Februar drei Wochen in Europa unterwegs war. Da so viele mich gefragt haben, wie das Hitchhiken funktioniert, wie man damit anfängt usw, habe ich mir gedacht, dass ich eine kleine Zusammenfassung schreibe. (Endlich habe ich es geschafft, nach genau einen Monat wieder einen Blogpost zu schreiben!) Wie fängt man an? Eigentlich gehst du einfach los. So einfach ist das! Abhängig von der Länge der Reise, empfehle ich dir, einigermaßen die Städte, wo du hin willst, auszuwählen. Wenn du einfach von Stadt A nach Stadt B willst, dann stell dich einfach an die nächstgelegene Tankstelle, die in der Nähe der Autobahn liegt, und du bist bald da. Wie viel du jeden Tag fährst, hängt ganz von dir ab. Alles ist möglich! Ich habe Menschen getroffem, die selbst durch die Nacht gefahren sind! Meine maximale Fahrt war sechs Stunden (laut GoogleMaps) und meine minimale Fahrzeit war zwei Stunden. Man muss aber ungefähr 2-3 Stunden zusätzlich berechnen, weil man nie weiß, wie schnell man mitgenommen wird. Das hängt auch immer davon ab, wohin du willst, und wieviele ihr seid. In größere Städte kommt man natürlich einfacher und auch alleine wird man schneller mitgenommen. Auf jeden Fall solltest du dir die Hitchhiking Maps App runterladen. Das ist dein bester Freund! Gleich erfährst du, warum! Während des Hitchhikens: 1. Guck am Abend bevor, wo du genau hin musst. Normalerweise stellt man sich irgendwo an den Stadtrand, da in der Innenstadt die Autos nicht so weit fahren. Dafür hast du HitchikingMaps. 2- Bereite, falls nötig, ein Schild vor. Wenn Hitchhiking Maps anzeigt, dass das eher eine schlechte Stelle ist, dann schreib ein Schild, dann wissen die Autofahrer sofort, wo du hin willst. 3. Zieh ordentlich Klamotten an. Das müssen nicht megafancy Klamotten sein, aber sauebere. Keiner will schmutzige Menschen im Auto mitnehmen. 4. Wähle so eine Stelle, wo Autos auch anhalten können. Das Auto kann nicht mitten auf der Straße anhalten. Such eine Bushaltestelle o.ä. 5. Frag direkt Menschen an Tankstellen oder so. Das ist die schnellste Methode beim wem mitzukommen und gibt dir die Möglichkeit, selber zu kontrollieren, mit wem du mitgehst. Außerdem fühlt man sich dann deutlich produktiver. 6. Lächle und sei glücklich! Niemand hat jemals behauptet, dass Trampen einfach ist. Natürlich ist es nicht gerade amüsant, am Straßenrand zu stehen und eine Stunde darauf zu warten, dass man mitgenommen wird. Wenn man aber selber immer positiv bleibt, dann wird man mit höherer Wahrscheinlichkeit mitgenommen. 7. Trampe nicht IM WINTER! Eigentlich müsste das als allererstes stehen. Im Winter ist es kalt und man muss deutlich mehr Klamotten mitnehmen. Das Positive ist aber, dass man Menschen Leid tut und man deswegen mitgenommen wird... 8. Rede mit den Menschen im Auto. Das ist das Einzige, was du denen als Gegenzug geben kannst. Glaub mir, nach 'ner weile kannst du deine Lebensgeschichte schon aus dem Schlaf erzählen. Hab aber keine Angst den Autofahrern Fragen zu stellen, was sie machen, woher sie kommen usw. Damit verbesserst du auf jeden Fall deine Small-Talk Fähigkeiten! Stille ist aber auch total okei! 9. Fahr nicht nur 10min. Die einzige Situation, wo es okei ist, nur 10min zu fahren, ist wenn du aus der Stadt raus willst auf die Autobahn. Wenn du schon auf der Autobahn bist, lohnt es sich nicht. Es dauert länger einen neuen Menschen zu finden! Warte lieber ein bisschen länger und dann kommst du weiter! 10. Sag danke! Das ist eigentlich der wichtigste Punkt! Ich habe den Fahrern sogar estnische Süßigkeiten geben, aber das muss man auch nicht machen. Noch einige Tips: - Nimm möglichst wenig Klamotten mit, dann musst du weniger tragen. - Sei offen für Änderungen - du kannst den perfekten Plan haben, den du vor der Reise ausgedacht hast, aber der funktioniert vermutlich sowieso nicht genau so und das ist okei. Die coolsten Sachen passieren sowieso immer spontan! - Frauen (und vielleicht auch Männer): nimmt Pfefferspray mit. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werdet ihr es nicht brauchen, aber man fühlt sich damit einfach so viel sicherer. - Iss nicht im Auto. Ich weiß, dass du hungrig bist und im Auto wäre die perfekte Zeit zum Essen, aber mach das nicht. Du willst doch auch nicht, dass in deinem Auto alles vollgekrümelt wird. - Wenn du eine lange Strecke vor dir hast, dann schreib nicht gleich deine Endhaltestelle auf das Schild. Schreib eine größere Stadt zwischen den Städten auf. Wenn möglich, frag den Fahrer, dass er dich entweder vor der Stadt oder nach der Stadt rauslässt, aber nicht IN der Stadt. Dort kommst du wieder schwieriger raus. Falls du noch fragen hast, kannst du mir gerne schreiben!
Obwohl ich jetzt schon 1,5 Wochen wieder in Estland bin, hatte ich wegen der Schule sehr viel zu tun. Ich habe verstanden, dass man manchmal auch zur Uni gehen muss und man nicht immer viel freie Zeit hat... Aber ich muss ja meine Deutschland-Reise auch hier im Blog zu Ende bringen! Von Bremen musste ich also zum Erasmus Projekt kommen, was ungefähr 25km weit weg war. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wäre ich 1,5 Stunden gefahren und es hätte ca 10€ gekostet. So hatte ich also keine Lust zu reisen. Per Anhalter wäre es auch schwierig gewesen, da das Projekt irgendwo im Nirgendwo war, wo keiner hinfährt. Ein Fahrrad hatte ich nicht, also war die einzige Möglichkeit zu Fuß zu gehen. Ich habe mir gedacht, warum nicht, ich habe doch drei Wochen kein richtiges Training gemacht, dann kann ich jetzt eine kleine Wanderung machen. Google Maps hatte angezeigt, dass es nur 5 Stunden dauert, das ist machbar! Ich habe mir gedacht, dass wenn ich um 14Uhr anfange, kann ich am morgen noch ein bisschen bei meiner Patentante sein und dann komme ich perfekt zum Abendessen an. Die Idee selbst war gut, ich bin genau 19.15 angekommen, aber die letzten 1-2 Stunden musste ich im Dunkeln gehen. Das empfehle ich keinem wirklich. Es ist ein bisschen gruselig, alleine im Wald zu gehen, besonders, wenn man nicht viel sieht. In diesem Fall hilft Google Maps aber, da man sieht, wo man selber steht und sieht, wo man hin muss. Auf jeden Fall hatte ich aber sehr viel Spaß fünf Stunden alleine zu wandern, ich musste mit keinem reden und konnte meine Gedanken denken. In einem Dorf hat ein Mann sogar gefragt, ob ich mich nicht verlaufen habe und weiß, wo ich hin muss. Der dachte vermutlich, dass ich verrückt bin, dass ich mit einem großen Rucksack alleine durch die Dörfer gehe... Sonst habe ich sehr viele Tiere und Natur gesehen! Das war richtig toll! Am Abend waren meine Füße zwar total kaputt und voll mit Blasen, aber das war es auf jeden Fall wert! Am Samstag hat meine Freundin mich nach Hannover gebracht, sodass wir noch ein bisschen mehr Zeit verbringen konnten. Wir haben erfahren, dass wir uns vermutlich erst wieder in 1,5 Jahren sehen, da ich zwischendurch ja wieder in der Weltgeschichte reise. Das nächste Mal wollten wir uns in Frankreich treffen. Mal sehen, was daraus wird! In Hannover habe ich wieder bei Couchsurfern übernachtet. Die waren ganz oke und sind schon viel in der Welt herumgereist, was ganz interessant war, doch irgendwie war ich nicht ganz auf einer Linie mit denen. Sie haben sich am Abend noch mit Freunden getroffen, aber ich bin nicht mitgegangen, da ich mit denen nicht wirklich gemeinsame Gesprächsthemen hatte (vielleicht war ich auch müde vom vielen Smalltalk..). Ich habe stattdessen Blogposts geschrieben! Am Sonntag habe ich mich mit einem seeeehr alten Bekannten getroffen. In der 10. Klasse hatten wir einen Schüleraustausch mit einer Schule aus Hannover und dann habe ich mich mit einem Jungen von dort getroffen. Es war sehr interessant, zu hören, was er jetzt macht! Den Rest der Zeit bin ich in der Stadt durch die Gegend gegangen, habe Bilder gemacht und haben auf den Abend gewartet. Ich habe sehr auf den Abend gewartet, da ich in der Oper die Zauberflöte geschaut habe. Ich war sehr lange schon nicht mehr in der Oper o.ä. Am witzigsten war, dass ich das überhaupt nicht geplant hatte. In Hamburg habe ich meine Großeltern gefragt, was man in Hannover machen kann. Darauf haben sie geantwortet, dass man im Winter nicht viel machen könne, aber dass die Oper ganz schön sei. Also bin ich auf die Website der Oper gegangen und habe geguckt, was dort im Moment gespielt wird. Für die Zauberflöte gab es genau zwei freie Plätze und einen habe ich mir geschnappt! Das ist eines der sehr guten Beispiele, wie die nicht geplanten Sachen am besten sind: ich hatte am Anfang ja auch gar nicht geplant, nach Hannover zu gehen und erst recht hatte ich nicht geplant, in die Oper zu gehen! Ich denke, das war aber eines der schönsten Momente! Übrigens hatte ich ja eigentlich keine Klamotten für die Oper. Deswegen waren wir in Braunschweig mit meiner Freundin shoppen und ich habe mir für nur 10€ ein Kleid und Schuhe gekauft. Die kann ich vermutlich nur zwei Mal tragen, aber das fande ich trotzdem besser als nur in Jeans und T-shirt zu gehen. Von Hannover nach Bremen bin ich wieder per Anhalter gefahren und das lief eigentlich ganz gut. Der Anfang ging gut und am Ende hat es sich ein bisschen gezogen. Bei der letzten Fahrt war der Typ megakomisch. Er hat mich gefragt, ob ich von Zuhause weglaufe, warum ich das denn mache, ob ich kein Geld habe etc. Aber alles mit so einem urteilendem Unterton. Am Ende hatte ich überhaupt keine Lust mit dem zu reden. In Bremen war ich bei meiner Patentante, mit der wir auch einfach die Stadt besucht hatten und am Abend den Film „Maria Stuart“ gesehen haben. Ich empfehle den Film auf jeden Fall, da es eine gutes Bild über das Leben früher gibt und einen guten Überblick über die schotische und englische Geschichte bietet. In Bremen endete quasi meine Trampreise. Wie ich aber aus der Stadt zum Erasmusprojekt, was ca 25km von Bremen ist, war auch noch ganz interessant. Darüber aber schon im nächsten Blogpost! In Hamburg und Umgebung war ich hauptsächlich bei meiner Familie. In Reinbek war ich bei meinen Großeltern, wo auch meine Tante zu Besuch war. Da habe ich auch das erste Mal meinen Cousin gesehen und hilfe, kleine Kinder sind echt süß! Diese paar Tage haben mir auch wieder gezeigt, wie schon es ist, mit der Familie Zeit zu verbringen und wie wichtig sie eigentlich ist. Ich habe meine deutsche Familie ja 1,5 Jahre nicht mehr gesehen… Da habe ich mir gedacht, dass ich sie mal öfter besuchen sollte. Aus Reinbek bin ich dann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hamburg gefahren, da ich sowieso meine Tante und ihr Kind zum Zug gebracht habe und es schwierig ist, so kurze Strecken zu tramplen. In Hamburg war ich bei meinem Bruder, deren Mitbewohner auch gerade Besuch von seiner Schwester hatte. Also sind wir zu viert zu einer Fotoaustellung gefahren, die über das Leben in der Stadt sprach. Da gab es ganz viele Bilder über Japan, wo ich nämlich überlege ein Auslandssemester zu machen. Jetzt weiß ich nicht mehr so ganz, ob ich das machen will… An dem Tag konnte ich auch das erste Mal Sushi machen und ich muss sagen, das klappte ganz gut! Da ich schon so oft in Hamburg gewesen bin, habe ich dort nicht besonders viel Sightseeing gemacht. Am Sonntag war ich noch mit einem Freund in der Elphilharmonie, was dann gebaut wurde, als ich noch in Deutschland lebte. Jetzt ist es fertig und ich finde es gar nicht so cool, wie ich dachte. Ich weiß nicht, warum die das so lange gebaut haben… Am Montag (vor einer Woche) bin ich dann per Anhalter zu meiner Freundin nach Braunschweig gefahren. Dafür bin ich eine Stunde zur Raststätte an der Autobahn gegangen, wo ich mit der zweiten gefragten Person nach Hannover kam. Dort hat mich jemand dann zu einem nahegelegenen Bahnhof gebracht, wo ich wieder mit dem Zug bin. Da es schon dunkel war und ich irgendwann sowieso ein bisschen mit den Öffentlichen fahren musste, dann habe ich es dort schon gemacht. In Erfurt war ich am Abend mit den Freunden meiner Familie und am nächsten Morgen ging es schon weiter. Aus Erfurt ist es überhaupt nicht einfach raus zu kommen, da es dort keine gute Stelle gibt, wo man stehen kann. Ich stand am Rand einer Straße, wo man gerade aus fahren oder abbiegen konnte also zum Anhalten gab es nicht besonders viel Platz. Ich habe mir ein Schild gemacht, wo A71 mit einem Pfeil zur A38 stand. Ein Auto hatte nach 20min angehalten, hat gesagt schnell schnell, komm schnell ins Auto, die Anderen warten hinter mir. Ich hab so viel verstanden, dass die mich bis zu einer Stelle mitnehmen können. Fun fact: die sind überhaupt nicht dorthin gefahren, wo ich hin wollte. Die sind über die B7 nach Gotha gefahren. Gotha ist von Erfurt ca 25km westlich. GOTHA?!?!? B7?!?!?! Während des ganzen Weges dachte ich, was ich jetzt machen soll und ob Menchen keine Schilder lesen konnten?! Ich wollte doch in den Norden. Ich habe mir gedacht, dass es keinen Sinn macht irgendwo auf der B7 anzuhalten, da ich von dort nirgendwo hinkomme. Also haben die mich in Gotha zu einer Tankstelle gebracht, wo ich mir einen neuen Plan ausgedacht habe. Man muss doch immer spontaan sein. Im Nachinein denke ich, dass es eigentlich sehr gefährlich war und auch ganz ander hätte enden können, da im Auto nur zwei Männer saßen und die am Anfang so gestresst haben (während der Fahrt waren sie aber ganz normal). In der Nähe von Gotha war die A4, von wo ich dann zur A7 wollte, die direkt nach Hamburg ging. Ich habe mir also ein neues Schild mit der A4 gemacht. Dann ging ich mit diesem Schild an den Autos vorbei, die vor der Ampel standen und einer ist wirklich in diese Richtung gefahren. Schnell bin ich in sein Auto und er hat mich zu einer Raststätte an der Autobahn gebracht. Von dort habe ich dann weiter gefragt, ob jemand wirklich auf die Autobahn fährt und dort ein bisschen länger bleibt. Ein Mann tat dies, wollte sich aber vorher noch einen Kaffee holen und kurz rauchen. Ich habe mir gedacht, das ist doch super, dann kann ich mich vorher ein bisschen mit ihm unterhalten und es ist sicherer. Währenddessen war er ganz normal und irgendwann sind wir ins Auto gegangen. Ich habe erfahren, dass er ein Aufmerksamkeitsproblem hat und deswegen auch bald in die psychatrische Klinik geht. Ich habe mir nichts dabei gedacht – jeder hat doch seine Macken. Zum Glück hat er mich aber nur 10min bis zur nächsten Tankstelle gebracht, die wirklich direkt an der Autobahn war. Der schlimmste Teil kam nämlich, als ich schon aus dem Auto war. Er hat nach meiner Nummer gefragt und ob ich einen Freund habe. HILFE!!!!! Er hat noch gesagt, dass es ja so ein Zufall ist, dass wir uns getroffen haben, obwohl er mich gar nicht gesucht hat, aber jetzt hat er mich gefunden usw. Der Mann war 58 Jahre alt und hatte eine Frau, mit der er während der Fahrt sogar kurz gesprochen hat. Ich habe ihm höflich gesagt, dass ich jetzt in die Raststätte gehe, da es kalt ist. Dort habe ich gewartet, bis er weggefahren ist, weil ich das ein bisschen gruselig fand… Er müsste vermutlich wegen anderen Problemen auch in Behandlung gehen… Der Rest der Fahrt ging aber super. Ich bin zwar mit einem sehr großen Kreis gefahren (ich bin über die A4 bis nach Kassel und dann erst von dort auf die A7), doch zwischendurch konnte ich mit einem Porsche 200km/h fahren (btw der Fahrer war ein Pole und megalieb!!! Wir haben am Ende sogar noch ein Bild zusammen gemacht, sodass er das seiner Tochter zeigen kann!!)!!! Ab Hannover (also ca die Hälfte der Strecke) kam ich mit einem Auto direkt bis nach Hamburg. Am Ende kam ich also heile bei meinen Großeltern an. |
Ich bin Laura und ich liebe Reisen! Herzlich willkommen in meinem Blog und in meine Abenteuer!
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June 2019
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