Am Sonntag war der Wecker schon auf 7 Uhr gestellt, doch müde war ich nicht. Ich habe gedacht, dass man bei 28m Tiefe jetzt aber wirklich einen Unterschied spürt, aber nein! Es dauert einfach ein bisschen, bin man unten ankommt. Da es weiter unten jetzt noch dunkler ist, haben wir auch eine Taschenlampe mitbekommen. Uns wurde gesagt, wir müssen die Lampe die ganze Zeit festhalten, damit sie nirgendwo gegen geht und wir sie nicht verlieren (wobei es auch mit einem Band um die Hand ist). Also habe ich die Lampe die ganze Zeit festgehalten. Problematisch wurde es leider nur, als wir runter gehen wollten und ich mich am Seil festhalten wollte, damit ich kontrollierter runter gehen kann. Falls ich zu schnell runter gehe und meine Ohren deswegen anfangen weh zu tun, dann kann ich mich festhalten und warten, bis der Druck ausgeglichen wird. Wenn ich aber keine freie Hand habe, dann ist das ein bisschen schwierig. Der Instruktor hat gemerkt, dass ich mich krampfhaft versuche am Seil festzuhalten, und hat mich dann selber festgehalten, sodass ich in Ruhe runter tauchen konnte. Das dritte Wrack hiess Altair, kam aus Deutschland und ist 1917 in Estland untergegangen. Dieses Schiff war wirklich sehr gross, es hatte sogar zwei grosse Anker! Der vierte und somit auch der letzte Tauchgang war zum holländischen Wrack Dolphin, das 1867 untergangen ist. Auch dieses Wrack war 28m tief. Da den anderen kalt war, bin ich mit einem anderen Instruktor nur zu zweit gegangen. Der letzte Tauchgang war der schönste aber auch der schlimmste von allen. Schlimm deswegen, weil mir am Ende vom Runtertauchen der Regulator (das Ding, wodurch ich Luft bekomme) aus dem Mund gefallen ist. Ich habe mir gedacht, jetzt werde ich sterben. Ich habe ein bisschen Wasser in den Hals bekommen, aber dann habe ich den Regulator schnell in den Mund getan. Das nächste Problem war, dass ich immer noch Wasser im Mund hatte. Lange konnte ich nicht überlegen, da mir langsam die Luft ausging. Also habe ich aus Reflex einfach geatmet und das Wasser ist rausgegangen. Nachher habe ich mir gedacht, dass das ja total richtig war, so funktioniert das ja auch! Wenn man atmet wird das Wasser einfach rausgedrückt. Das alles ist innerhalb weniger Sekunden passiert. Mein Partner hat gefragt, ob alles ok ist, und ich habe ihm gezeigt, dass alles ok ist, und wir sind weiter getaucht. Ich habe kurz gedacht, dass man während des Tauchens wirklich sehr einfach sterben kann. Dann habe ich diesen Gedanken ignoriert und habe letztendlich den letzten Tauchgang genossen! Wir haben eine kleine Runde ums Schiff gemacht und auch dieses Schiff war sehr gross! Am allercoolsten war es, als wir in ein Fenster ins Schiff reingeguckt haben und gleichzeitig jemand oben tauchte und sein Licht ins Wrack geleuchtet hat. Das war richtig wie im Film! Irgendwann hat mein Partner gefragt, ob mir kalt ist, ich meinte, alles sei gut, und wir sind weiter. Einen Moment später habe ich gedacht, dass mir doch kalt ist, ich habe einfach meine Finger und Zehen nicht mehr gespürt, die waren einfach halb eingefroren! Ups… Kurz danach sind wir sowieso wieder nach oben getaucht. Ich habe am Ende geguckt, wieviel Luft mir von 200bar übrig geblieben ist: nur 50bar!!! (bei 50bar fängt die rote Grenze an, an der man anfangen sollte, nach oben zu tauchen. Sonst kann es passieren, dass man keine Luft mehr hat!) Was ich bei allen Tauchgängen bewundert habe: diese Schiffe sind ca 100 Jahre oder sogar länger unter Wasser gewesen. Wie können die so lange unter Wasser sein?! Die Schiffe waren doch alle aus Holz! Cool war aber, wie die Wracks mit Muscheln übersät waren und zwischendurch sogar Sand da drauf war. Zusammenfassung: Mein Wochenende war sehr cool! Tauchen ist noch viel cooler und ich habe meinen Mini-Urlaub in vollen Zügen genossen! Leider kann ich diesen Sommer nicht mehr tauchen gehen, da schon alle meine Wochenenden verplant sind und es im September vermutlich schon wieder zu kalt ist… Wenn ich nicht irgendwo hin verreise, wo es warm ist (Uni ist ja nicht so wichtig…)! Hier könnt ihr vom ersten Teil lesen, wovon auch die Bilder unten stammen.
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Ich bin Laura und ich liebe Reisen! Herzlich willkommen in meinem Blog und in meine Abenteuer!
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June 2019
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