Ich glaube, dass in jedem Land die Traditionen für den Tod und Beerdigung verschieden sind. Ich schreibe über dieses Thema, weil gerade ein kleiner Junge im Dorf neben unserem Camp gestorben ist und am Donnerstag der Tag der Verstorbenen war.
Der kleine Junge, der im Dorf lebte, hatte eine psychische Behinderung. Er lebte in seiner eigenen Welt und die anderen Kinder hatten sogar Angst vor ihm, obwohl er nichts Besonderes gemacht hat. Er hat sich einfach komisch verhalten. Leider ist er am Mittwoch verstorben. Das ganze Dorf war sehr traurig. Das hat mich eigentlich gewundert, weil sich normalerweise keienr wirklich um ihn gekümmert hat. Wenn er unsere Stunden gestört hat und jemand von den Erwachsenen das gesehen hat, wurde er verjagt und geschlagen. Er war einfach immer im Dorf in seiner eigenen Welt. Es scheint, als ob die Menschen sich trotzdem um ihn gekümmert haben. Am Todestag des Jungen war der „Tag der Stille“. Es wurde keine Musik gespielt und nicht viel geredet. Am nächsten Tag also am Donnerstag war die Beerdigung. Dort wurden auch die Bewohner von den umgebenden Dörfern gerufen. Die Beerdigung selbst war sonst ähnlich zu der in Europa. Es wurden Gebete gesprochen und über den Toten geredet. Die Menschen trugen Volkstrachten oder ein weißes Hemd und schwarze Hosen. Ein Teil der Beerdigung war aber um das Dorf laufen. Warum die Menschen das machen, konnte mir keiner erklären. Ich denke, es bringt vermutlich einfach Glück? Nach der Beerdigung war ein großes Mahl. Außerdem haben die Bewohner der Familie des Verstorbenen Spenden gegeben, sodass sie besser zurecht kommen. Die meisten Madagassen glauben, dass man nach dem Tod ein neues Leben als jemand Anderes lebt. Im ganzen Dorf konnte man spüren, dass etwas passiert ist. Wie haben keinen Englischunterricht gegeben, weil es „zu fröhlich“ gewesen wäre. Es war sehr still im Dorf und alle saßen einfach zusammen. Am Donnerstag war auch der Tag der Verstorbenen in Madagaskar. Das habe ich deswegen bemerkt, weil, als wir eine Stunde in einem anderen Dorf hatten, sind wir am Friedhof vorbeigefahren. Dort waren sehr viele Menschen. Ich habe noch nie so viele Menschen in einem Friedhof gesehen! Natürlich habe ich gleich gefragt, was dort geschieht. Da unsere Stunde ausgefallen ist, sind wir auf dem Rückweg wieder am Friedhof vorbeigegangen. An einem Grab hat sogar ein Orchester gespielt. Auf dem ganzen Weg kamen uns Menschen entgegen mit Blumen in Volkstrachten. Es waren nicht nur Erwachsene sondern auch kleine Kinder, die ihre Familien im Friedhof besuchten. Das Besondere war, dass es erst 8 Uhr Morgens war.
0 Comments
Leave a Reply. |
Ich bin Laura und ich liebe Reisen! Herzlich willkommen in meinem Blog und in meine Abenteuer!
Archiv
June 2019
|