Am Anfang der Reise dachte ich mir, was ist schon dabei: einen Monat von Zuhause wegzusein ist für mich doch kein Problem. Ich war fünf Monate in Madagaskar ohne Freunde und Familie, ein Monat ist nichts für mich.
Die ersten zwei Wochen war ich jede Nacht quasi irgendwo anders und irgendwann ging mir das auf die Nerven. Ich wollte irgendwo auch mal ein bisschen länger sein. Ich war bei meinen Großeltern drei Nächte, was sehr schön war, und jetzt war ich in Braunschweig bei meiner besten Freundin fünf Nächte. Das war, glaube ich, ein bisschen zu viel, da es in Braunschweig nicht wirklich etwas zu tun gibt, und wir ab dem zweiten Tag nur noch irgendwelche teilweise unnötigen Beschäftigungen gesucht haben. Hier muss ich sagen, dass ich es trotzdem total genossen habe, bei meiner besten Freundin zu sein, besonders weil ich sie 1,5 Jahre nicht gesehen habe!!! (Falls du das liest: ich habe dich ganz doll lieb <3). ABER für einen Workaholic, wie ich das bin, waren jeden Tag 10 Stunden schlafen und nichts machen zu viel. Ich hatte definitiv zu viel Zeit zum (Über)denken. Jetzt sitze ich hier in Hannover und denke, wie sehr ich schon nach Hause will und endlich in meinem Bett schlafen will. Dann kann ich 3,5 Monate in Estland sein, bevor die nächste Reise wieder los geht. Jetzt muss ich nur noch das Erasmus Projekt überleben, wo wir zum Glück von Morgens bis Abends etwas zu tun haben und ich nicht jede Nacht woanders schlafe. Ich denke, der Unterschied zwischen der Reise im Moment und meiner Madagaskar-Reise ist, dass ich bei der Reise kein Zuhause und kein „mein Bett“ habe, sondern ich überall quasi fremd bin. Deswegen habe ich stärkeres Heimweh. Wenn du gerade das Gefühl hast, dass mir diese Reise überhaupt nicht gefällt und alles doof ist, dann irrst du dich gewaltig. Diese Reise ist eines der lehrreichsten gewesen. Ich habe gelernt, dass die Welt überhaupt nicht so schlimm ist, wie die Medien das heutzutage darstellen; in jedem Menschen steckt etwas Gutes; und ich muss auf jeden Fall öfter meine Familie und Freunde in Deutschland besuchen, weil ich sie echt unglaublich gern habe (und mein Deutsch schrecklich geworden ist). Außerdem habe ich gelernt, noch positiver als vorher zu sein und dass irgendwie immer alles gut geht – wenn nicht, dann ändert man die Pläne, sodass es gut geht. Heute gehe ich mir noch in der Oper die Zauberflöte angucken, da ich mir vor einer Woche das Ticket gekauft habe, weil warum nicht, und dann bin ich auch bald bei meiner letzten Station in Bremen.
1 Comment
Janin
20/3/2019 21:59:28
Es war so schön Dich nach so vielen Jahren mal wieder zu sehen :) <3
Reply
Leave a Reply. |
Ich bin Laura und ich liebe Reisen! Herzlich willkommen in meinem Blog und in meine Abenteuer!
Archiv
June 2019
|